Montag, 2. Mai 2016

Ich hab da mal was vorbereitet-Serie (1/7-Part 55)



Und wieder einmal mehr darf  ich mich hier an dieser Stelle nur als Kurator betiteln. Die eigentliche Arbeit, Fotografie und Kunst ist von zwei anderen Personen kreiert worden, die an dieser Stelle lieber ihre Identität gewahrt wissen wollen. Zwei Menschen die sich im Auftrag der Kunst sehen und die die Anonymität als das letzte Puzzlestück des Absoluten betrachten. Zwei Menschen die den kurzfristigen Ruhm bis zum äußersten verabscheuen. Und ich frage Sie, liebe Leser: Ist das nicht der sonst stets absente Perfektionismus, wenn die Kunst sich nicht mit ihrer Umgebung sondern nur mit ihr selber beschäftigt, in einer Welt der Beweihräucherung der Mittelmäßigkeit und zwanghafter Selbstdarsellung? Wie auch immer, ich habe hier die Ehre eine großartige Serie zu kuratieren, die versucht eine Harmonie zwischen Nahrung und Fotografie zu konstruieren, eine Brücke zwischen Kunst und Kapitalismus. Entscheiden sie selber ob diese primitiven Muster es geschafft haben.


Sonntag, 1. Mai 2016

Ein später Nachruf. Dennoch.

Wer sich nicht beschwert, bleibt ungehört.

D`r Bus kütt nitt.



Die Planung ist dann im Sand verlaufen. Bis zur letzten Minute warten und bangen, aber tief im Inneren wussten wir alle, dass es so enden wird. Wir wussten es. Wie so oft zuvor. Keine Überraschungen. Und schon gar nicht zur momentanen politischen Lage. Eigentlich zur ewigen politischen Lage. Ein Anruf an die Buszentrale. Die Plätze können sie liebend gerne an andere weiterverkaufen. Schönen Dank für die Reservierung. Tränen fließen.

Hiermit noch eine Danksagung an die holländische Botschaft für das nicht erteilte Visa
(nachdem die deutsche sich schon längst quer gestellt hat. Auch noch mal in diesem Sinne: Vielen lieben Dank).

Urlaub sagt sie. Familienzusammenführung meinen wir. Sie sagen nein und geben keinen Grund an. Aber im Hinterzimmer wird  das Wort Prostitution mit einer erschütternden Selbstverständlichkeit erwähnt.

Den Tisch für 12 gebucht. Du kannst anrufen, es werden 2 weniger.

Domführung zu zweit ist auch recht sinnlos, zumal ich es ja schon hinter mir hab.

Geisterzug wie üblich. Aber diesmal mehr in der zweiten Reihe. Das nächste Bier übersprungen und dem Apfelkorn gewidmet. Berentzen traditionell ausverkauft. Die günstigere Alternative dennoch genauso gut (???). Und an der Kasse vom Chantreflachmann angelächelt werden. Man weiß ja nie. Man weiß ja nie. Man weiß wirklich nie.

Polka, Polka, Polka
Vom Rhing bis an die Dnjepr.

Jetzt müssen wir allein die üblichen Sachen machen. Siebengebirgstour ist auch nicht mehr interessant. Die Eierlikörberliner waren auch mal besser. Gemischte Gefühle. Chantrelogik und Modelleisenbahnfieber (15 Minuten für 1€). Minion und Glamourgangster (fashionably late). Marienkäfer und Maus heute in zivil. Und dann noch Zivile in zivil. Es wurde dann kalt. Du hast dich so verändert (eigentlich nicht, in dir schlägt das Herzen eines rumänischen Mannes). Die Karnevalsfluchtwelle mit der Karnevalsimmigrationswelle kompensiert. Die Welt steht in Flammen.

Wir warten auf kommendes Jahr dann. Vielleicht ist alles ja anders. Wiedererwartend. Aber höchstwahrscheinlich nicht. Höchstwahrscheinlich nicht. Hoffnung stirbt zu letzt. Tränen werden fließen und im Hinterzimmer wird Prostitution gesagt, als wenn es keine Alternativen geben würde.

Wir weiten uns aus
Der Osten wird groß
Die Parole heißt
Rüber, nieder, los.
(Loikaemie: Wilder Osten)

Und dann sind zu allem Übel die beiden Luftballons noch weggeflogen. Ich hab es aber nicht mehr erwähnt.