Sonntag, 29. Januar 2012

Vor neun Jahren


Ich erinnere mich...an den Sonntag vor knapp neun Jahren. Ein Sonntag wie heute einer ist.

Es fing alles Freitag an.  Nach dem Mittagessen los und über einen Zwischenstop mit Übernachtung in Oostende nach Frankreich. Dunkerque. Calais-Dover. Dann durch England nach Wales. Cardiff, Swansea. Der Nachmittag ist angebrochen. Die Münzen und Scheine sind alle unbekannt. Das Bezahlen ist recht mühsam. Das Umrechnen auch. Tanken, Mc Donalds, kleine Pause. Weiter. Die Sonne sinkt tiefer und tiefer, bis sie dann endgültig verschwindet. Und der Abend fällt in eine tiefe, dunkle Nacht. Verloren irgendwo in Wales, auf der Suche nach der Autobahn (Leben vor dem Navi) mit schlechtem englisch. Durch die Nacht. Das Radiprogramm als einzige Gesellschaft. Fishguard. Erreicht. Hafenstadt. Totes Ende. Samstag auf Sonntag gegen Mitternacht. Einige Autos stehen schon dort. Sie alle haben die Zeit zu gut eingeschätzt. Um jetzt hier zu warten. Noch Stunden totzuschlagen. Aus der Kneipe dröhnt Lärm. Aber ich versuche lieber zu schlafen. Neue Autos kommen an. Und die Schlange wird länger und länger. Und irgendwann öffnen sie den Magen der Fähre und die Autos werden nach und nach alle reingelotst. Die paar Stunden an Bord. Irgendwo zwischen Schlaf und Rumhängen, Abenteuerlust und Seekrankheit, übermüdete Gleichgültigkeit und Angst davor abgezogen zu werden. Auf nach Rosslare. Gegen Mittag sehen wir Land. Möwenkreischen. Die Türen zu den Parkdecks werden geöffnet. Und alle die sich ihren Stellplatz nicht gemerkt haben irren jetzt umher. Schwer dockt die Fähre an. Langsam öffnet sich das riesige Maul der Fähre und die kraftlose Januarsonne fällt immer weiter in den Rachen. Motoren dröhnen. Lichter gehen an. Langsam leert sich die Fähre. Reihe für Reihe, bis wir endlich von dem Mann in orange rausgewunken werden. Auf der linken Straßenseite. Den anderen folgen. Die Luft ist eine andere. Das Licht ist anders. Das Gefühl ist ein anderes. Klar und frisch. Den Berg hinter der Zollkontrolle hoch. Folgen. Dublin ist schon angeschlagen (ist es eh überall). Durch die Scheibe wirkt die Sonne warm. Eine Karawane schleppt sich langsam die wohl ansonsten leere Landstraße runter. An Kreisverkehren und Ortschaften stockend bis resignierend. Rosslare, Wexford. Links, rechts fallen ein paar Autos weg. Aber Hauptaugenmerk bleibt Dublin. Die Kilometer mit runterrechnend. Und bei jedem neuen Schild bin ich dann doch wieder erstaunt. Und in mir ein eigenartiges Gefühl. Ob alles gut geht? Und was ist vor allen Dingen alles? Die Frage nach der neuen Arbeit. Die Frage nach dem neuen Start. Die Frage nach dem neuen Leben. Und vor allen Dingen wo ich die Nacht wohl schlafen kann. Jens morgen treffen, bevor er dann retour ist. Links und rechts die grünen, grünen Felder Irlands. Mit der Landstraße wird die Fahrt zügiger und die Distanz kürzer und kürzer. Wicklow, Greystones, Bray, den langen, langen Berg der N11 runter. Kreisverkehr. Geradeaus. Dublin Innenstadt. Das schmerzhafte Gefühl von Abschied noch in mir. Ein neuer Anfang. Um neu anzufangen? Oder um altes zu beenden? Oder beides? Ein Jahr hab ich mir vorgenommen. Danach vielleicht Schweden. Oder so. Eine angenehme Nervosität in mir. Die ersten Ampeln verlangsamen die Fahrt wieder. Dublin. Und jetzt fängt die Sucherei an. Mit meinem roten Polo.Vollgepackt mit der Doppelherdplatte, zwei Paletten Schloß Pils, Marienstatue und Kassettenrecorder. Wir sind weit gekommen. Wir. Sucherei auf der falschen Straßenseite. Ohne Stadtplan. Ohne irgendeinen Plan. Überhaupt.

Und immer wieder Ende Januar erinnere ich mich. Immer wieder im Januar bemerke ich das ein neues Jahr um ist.Und sehe die Straßen wieder mit jungen Augen. Und rieche die frische, klare Luft und betrachte das Licht und für Sekunden, nur für Bruchteile ist wieder 2003. Ich denke nach wie viele Leute gekommen und gegangen sind. Sandy ist jetzt in London. Wo Doreen ist weiß ich nicht. Wo Sascha ist weiß ich auch nicht. Löffler ist in Australien. Glaube ich. Thomas und Tina sind wohl in der Schweiz. Robert ist wieder daheim. Klippi vielleicht noch in Frankreich. Steve in Österreich. Ralf in Hamburg. Und Christian auch. Florian noch immer in Oslo? Andrej ist jetzt am Bodensee. Und dieser Typ mit den gelockten Haaren... ist mir eh egal gewesen.  Und ich wundere mich was aus meinem Ein-Jahresplan denn geworden ist. Was aus mir geworden ist. In dieser Zeit. Vielleicht hat sich gar nich so viel verändert. Aber ich möchte mittlerweile schon gerne wissen wo ich heute Nacht schlafe.


Der, der ich mal war und der, der ich heute bin.
Ich hab viel gelernt.
...und viel vergessen.

(Aktion-Reaktion) Die Geburt einer neuen Ästhetik (7/7-Part 4)

Sonntag, 22. Januar 2012

Samstag, 21. Januar 2012

Freitag, 20. Januar 2012

Donnerstag, 19. Januar 2012

Mittwoch, 18. Januar 2012

Dienstag, 17. Januar 2012

Montag, 16. Januar 2012

Sonntag, 15. Januar 2012

Sonntag, 8. Januar 2012

Denkmäler



10 Uhr heute morgen (Epilog)

Samstag, 7. Januar 2012

Vorbei. Endgültig.

Liebe Audienz, das Programm muß leider für eine wichtige Mitteilung unterbrochen werden. Wir bedauern jegliche Unannehmlichkeiten.

On the thirteenth day of Christmas, the Dublin Council gave to me…
…Christmas Tree Recycling Zone
Twelve drummers drumming
Eleven Pipers Piping
Ten Lords-a-Leaping
Nine Ladies Dancing
Eight Maids-a-Milking
Seven Swans-a-Swimming
Six Geese-a-Laying
Five Gold Rings
Four Calling Birds
Three French Hens
Two Turtle Doves
And a Partridge in a Pear Tree.

10 Uhr heute morgen (7/7-Part 1)

Freitag, 6. Januar 2012

Donnerstag, 5. Januar 2012

Mittwoch, 4. Januar 2012

Dienstag, 3. Januar 2012

Montag, 2. Januar 2012

Sonntag, 1. Januar 2012

10 Uhr heute morgen (1/7-Part 1)

Vorsätzlich

 
2012
Ist bald da
Junge ging das wieder schnell
Das Doppelkinn, ne ist es ja nicht, aber der Ansatz, muß weg
2, 3 kg runter für den Urlaub
Aber das ist ja in den 5 Monaten machbar
Dieses Jahr geb ich mir nicht wieder die Blöße
Gut die Sache mit dem Fondue und Raclette waren eh eine Ausnahme
Im Januar fangen wieder andere Zeiten an
Da hör ich mit dem Alkohol komplett auf
Höchstens auf Dannis Geburtstag da genehmige ich mir ein Gläschen
Die nimmt mir das sonst übel
Aber vielleicht tut es die Bionade ja auch
Das mit dem Joggen zieh ich mal durch
Egal ob jemand mitkommt oder nicht
Und im Fitness-Studio nutz ich mal was mehr als den Whirlpool
Das ist mir der Beitrag wirklich nicht wert
Leb deinen Traum- träume nicht dein Leben hab ich irgendwo gelesen
Das fand ich schön
2012. Warum nicht?
Diesmal gehe ich mich ein wenig vorbräunen
Damit ich nach zwei Tagen Strandurlaub nicht ausseh wie ein Hummer
Mann war das peinlich
Und die Ziesen schraub ich auch runter
Die werden ja eh immer teurer
Und was der Staat da nicht dran verdient
Die halten uns wohl für blöd
Schornsteinfeger, Kleeblatt, Schweinchen
Selbst das Bleigießen hat gutes versprochen
Die Weichen sind gestellt
Die ersten Raketen gehen hoch...
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und angeheitert vom Sekt glaube ich noch wirklich daran...