Sonntag morgens daheim
Silberne Echos an diesem Sonntagmorgen im August
Warmer Atem wirbelt durch die kalte Luft
Flugzeuge in der Ferne
Verlorene letzte Regentropfen fallen von den Blättern
Ein Vogel singt
Stille
Eichenblätter auf dem Grab meiner Großeltern
Eine Kerze brennt für Jürgen
Kräftiges, dunkelgrünes Moos
Der Weg verwittert langsam
Vereinzelte Menschen die den Angehörigen gedenken
Kirchenglocken läuten in der Stadt
Wildschweinwarnung am Eingang
Der Geruch vom frischen Wald
Plätschernder Heimbach
Wo er wohl herkommt
Parfürmierte Jogger
Mein Lachen verstummt
Die Heide liegt vor mir
Herrannahende Schritte
Auf dem feuchten Weg
Stein
Sprößlinge neuer Eichen
Brombeeren, Pilze
Seerosen auf dem Leyen Weiher
Die Birken auf der kleinen Insel
Enten quaken
Vögel singen verschiedene Lieder
Der Wind treibt durch die Bäume
Ein abgebrochener Eichenast begräbt sich im Weiher
Wirft seiner selber Spiegelbild im ruhigen Wasser
Uhuhuhuhuhuhuhuhu
Tanzende Schatten auf dem Moosboden
Die Sonne bricht wieder durch die mächtigen Bäume
Ängstliche Tropfen werfen Kreise auf die Oberfläche
Immer größer aber schwächer werdend
Bis sie nur noch Teil unserer Erinnerung sind
So wie das kräftige Grün der Bäume
Männer rufen vom Aschenplatz
Ich finde Schutz unter den Bäumen
Das Wetter weiß nicht was es will
Hagebutte, Quitten
Ein neuer Spielplatz
Aber ohne Kinder
Eichhörnchen fangen jetzt an zu horten
Verlassene belgische Hallen
Bretterverschlagener Supermarkt
Ruhe
Alle suchen hier nur ihr Glück
Der Edeka ist heute ein Jugendzentrum
Das Haus wo Christian und Guido gewohnt haben
Was sie wohl heute machen?
Ein Mann an der Skateboardbahn wühlt im Mülleimer
Das Grundstück wo Mamas Elternhaus stand
Hochzeit im vorübergehenden Standesamt
Ich komme rechtzeitig heim zum Mittagessen.
