Mittwoch, 21. Oktober 2015

Welcome to the real world

In einer Welt, in der nur der nächste Gehaltsscheck die Arbeit diktiert, gibt es noch ein paar wenige Menschen, die sich nicht dem Zwang beugen. Die sagen, was sie wollen, entgegen jeglichem äußeren Einfluss. Aus Überzeugung.

Hier ein kurzer aber kompakter Film:

True for me- Pat Ingoldsby

Die unabhängige Stimme Irlands.

Lang lebe der König.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Full Power

.. und ich hab vergessen mich zu bedanken.. hiermit im Nachhinein noch.. einsame Stunden zu dritt.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Owl-Aeon Cult


 Hier auf Bandcamp

Owl-Aeon Cult 

und das dazugehörige

Video hier

Die neue EP von Owl, dunkel und schleppend.
Die Suche geht weiter, weil es ihre Natur ist.
On your feet or on your knees.

Aeon Cult cover art

Sonntag, 4. Oktober 2015

4 1/2 Sterne


Das große Ferienspecial, nur hier, exklusiv und gratis.


4 ½  Sterne.


Dieses Jahr haben sich Norbert und Beate Krüger dazu entschieden an die Algarve zu reisen. Warum ausgerechnet die Algarve, so fragen Sie sich, liebe Leser, aber es ist wohl so, dass jeder mal in seinem Leben intuitive Entscheidungen trifft. Dies gepaart mit den Möglichkeiten des Spätbuchens, da ja wohlbekannt nur der frühe Vogel den Wurm fängt. Norbert hat dann noch ein relativ akzeptables Angebot im Katalog gefunden. Und so heißt die Marschrichtung heute Köln-Faro. Dennoch, die scheinbar gute Urlaubslaune wird bald getrübt durch die undurchschaubaren Methoden des Busfahrers, der Hotelrezeption und der neuen Freunde. Wieder einmal mehr stellt sich Norberts Leben durch den üblichen Wahnsinn auf den Kopf und das in weniger als 24 Stunden. Tauchen sie ein in die Welt von Flughafentransfer, Happy Hour Cocktails und einer Auferstehung des magischen Marco Polos.

-Find ich jetzt ein bißchen Scheiße, dass wir so spät ankommen.-
-Norbert, dann hättest du früher buchen müssen. Die hatten doch einen früheren Flug. Dann wären wir…-
-Schön, dass du mir das jetzt noch so unter die Nase reiben musst. Das weiß ich selber Beate. Aber wenn das mit den Urlaubsanträgen bei uns so drunter und drüber…-
-Das bist du dann doch selber schuld. Du leitest doch eure Abteilung. Und dann wären wir doch auch schon längst da.-
-Ja das weiß ich selber, da brauch ich auch nicht dich für, um mir das noch zu sagen. Und ich hab dir auch schon erklärt, dass das einzig und allein am Direktor gelegen hat.-
-Ja hab ich ja auch verstanden. Aber trotzdem. So ein bisschen Teilschuld…-
-Nichts trotzdem und nichts Teilschuld. Der  Direktor hat das doch alles verkasematuckelt.-
-Haha. Verkasematuckelt. Was ist das denn? Was ist das denn für ein Wort?-
-Na was denkst du denn?-
-Das ist zu gut. Verkasematuckelt?-
-Ja. Und witzig ist das alles nicht.-
-Ja aber das Wort. Wo hast du das denn her?-
-Das tut doch jetzt nichts zur Sache… Fakt ist doch, dass der einfach die Anträge…-
-Verkasematuckelt hat… hahaha.-
-Komm, mir ist das zu blöd mit dir über so ernste Dinge zu reden. Wirklich wahr.-
-Du bist doch jetzt nicht verkasematuckelt oder?-
-Jetzt hör auf. Hör auf, mich hier zum Narren zu halten. Sonst bekommst du hier noch…-
-Eine verkasematuckelt?-
-Komm is gut. Ich sach ja schon nichts mehr.-
-Hahaha. Jetzt bist du wirklich verkasematuckelt.-
Mir ist das wirklich zu blöd. Seit letzter Woche, seit letzter Woche dreht die am Rad. Is ja schön, wenn die gut gelaunt ist, aber die ist sowas von bescheuert momentan. Wenn ich es nicht besser wüsste, würd ich denken, dass die auf Drogen ist. Ich halt einfach mal die Fresse, dann bekommt die sich wohl wieder ein.
-Komm sag mal Norbert, bist du jetzt eingeschnappt, äh verkasematuckelt?-
-Fakt is doch, dass der Direktor einfach… ach weißt du was, nächstes Jahr, da läuft das alles anders. Das ist ein ganzer halber Tag, der uns da flöten geht. Und wir könnten jetzt schon hier schön beim Bierchen oder Sangria am Strand sitzen.-
-Komm ist doch jetzt auch nicht so schlimm. Dann kommen wir eben um 18 Uhr an. Anstatt um 12. Wir hätten ja höchstwahrscheinlich eh nicht auf unser Zimmer gekonnt.-
-Das wär doch auch egal gewesen. Dann hätten wir eben die Sachen da im Kämmerchen gelassen und wären schon schön was an den Strand gegangen.-
-Is doch egal jetzt.-
-Ne egal ist das nicht. Was haben wir denn heute Vormittag gemacht? Ging doch nichts. Hätten wir den früheren Flug bekommen, dann wären wir zeitig aufgestanden und dann hätten wir nur gefrühstückt und wären dann zum Flughafen und das wär das gewesen. So haben wir doch nur rumgegammelt, dann waren wir noch im Stau, das wär uns früher nämlich auch nicht passiert.-
-Komm is doch gut. Wir haben, was wir haben und das ist doch auch schön.-
-Ja ich sach aber, dass uns so ein halber Tag flöten gegangen ist.-
-Dann hättest du eher mit deinem Antrag…-
-Beate, du verstehst es aber auch nicht, dass…-
-Du das ganze verkasematuckelt hast? Hahaha.-
Das ist mir zu blöd. Das ist mir wirklich zu blöd. Die, …seit wir unterwegs sind, ne seit letzter Woche, da ist die wie ausgewechselt. Die ist sowas von bescheuert momentan.
-Komm sag mal Norbert.-
-Ne komm is gut, Beate. Lass mich einfach. Das ist mir zu blöd mit dir zu reden.
 Warum muss dieser Idiot von Busfahrer denn jetzt die Lüftung anmachen?
- Warum muss dieser Idiot von Busfahrer denn jetzt die Lüftung anmachen, Beate? Sag mir mal warum.-
-Das weiß ich doch nicht, Norbert.-
-Ne jetzt ganz im Ernst, die Fenster da vorne sind doch offen.-
-Ja und? Es ist ja auch stickig genug hier im Bus.-
-Ne wirklich wahr. Da erzeugt der doch Durchzug mit.-
-Ist aber auch ganz gut.-
-Ne das bekommt mir aber nicht. Jetzt wo ich eh so angeschlagen bin.-
-Jetzt stell dich mal nicht so an.-
-Ich sag dem das.-
-Mach dich doch nicht lächerlich. Hier ist doch direkt viel besser.-
-Ja besser schon, trotzdem.-
-Dann geh doch zu dem. Wenn dir das nicht passt. Aber ich find es besser so.-
-Ja, ne komm ist gut. Trotzdem. Wir sind ja auch gleich da.-
-Na siehste.-
Watt is denn hier los? Moment, jetzt muss ich doch mal auf meinen Zettel schauen. Ne kann doch nicht wahr sein. Jetzt fährt der wirklich erst die Runde.
-Weißt du was Beate, jetzt fährt der Idiot hier erstmal die große Runde um die Leute auszuladen.-
-Was regst du dich denn hier auf? Wir sind doch im Urlaub. Und das ist dann doch so was wie eine kostenlose Stadtrundfahrt.-
-Wenn der logisch fahren würde, dann würde der uns als zweites rauswerfen. So sind wir bestimmt, so sind wir bestimmt die vorletzten. Also manchmal.-
-Dann sehen wir noch was von der Stadt.-
Irgendwie, ich hab es schon im Hals. Wenn das jetzt nicht weiter ausartet. Das ist doch die Lüftung. Der Idiot. Es kann nicht wahr sein.
-Ne is klar, da dauert der Flug dann im Endeffekt kürzer als der stumpfsinnige Transfer. Muss man sich mal vorstellen. Von Köln nach Faro, wenn du mal da auf der Landkarte schaust, was das für eine Distanz ist. 3 Stunden Flug. Und dann alles andere, jetzt von uns aus bis nach Köln, mit dem Stau eingerechnet…-
-Das ist doch egal. Mann, Norbert, was stellst du dich denn an. Wir sind doch fast da. Und du hast eine Laune. Wir sind in Urlaub.-
-Aber das entschuldigt doch nichts, Beate. Ich find das einfach so unmöglich, wie mit unserer Zeit rumgeaast wird. Mit Warten und allem, da haben wir doch knapp acht Stunden hier vergeudet. Und der Busfahrer, muss ich auch ganz im Ernst mal sagen, der ist auch nicht der beste. Wirklich nicht. Und vorausschauend fährt der auch nicht.-
-Wir sind doch gleich da. Und dann stellen wir nur die Koffer ab und gehen schön zum Strand. Es ist doch noch früh genug. Da sehen wir bestimmt den Sonnenuntergang bei einem schönen Glas.-
-Ja Sonnenuntergang. Und das war es dann auch. Hätten wir den Flug früher bekommen, da wären wir noch in der Sonne am Strand gewesen und könnten dann zum Abendessen in die Stadt oder so. Im Endeffekt fehlt uns jetzt ein ganzer Tag.-
-Dann ist das so. Aber du musst aus allem immer das Beste machen.-
Ich sach schon nichts mehr. Wirklich wahr. Die mit ihrem positiven Gefasel. ..aus allem immer das Beste machen. Die geht mir manchmal so auf den Keks. Die sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wirklich wahr. Was soll man denn hier noch gutes draus machen? Und dann wie der Vollpfosten noch fährt. Mir ist eh schon schummrig genug. Und dann dieses abrupte Anhalten und Abfahren. Wären wir wirklich besser selber mit dem Auto nach Dänemark gefahren oder so. So wie es hier aussieht, glaub ich auch nicht, dass mir Portugal gut gefällt. Spanien sagt mir da um einiges mehr zu. Gut was solls.
-Das kann der uns wirklich nicht antun, dass der jetzt die große Runde fährt. Gefallen tut mir das ja alles nicht.-
-Dann geh doch zu dem guten Mann und beschwer dich.-
-Ja ne komm is gut.-
-Ja die ganze Zeit rummaulen aber dann auch nichts machen. Das sieht dir ähnlich.-
-Dann geh du doch zu dem Mann.-
-Ich hab doch kein Problem mit dem.-
-Ach ist es nicht auch deine Zeit, die der hier verplempert?-
-Ne ist es nicht. Ich genieße die Stadtrundfahrt. Und schau mal, da hinten ist auch Lidl. Das wissen wir jetzt auch schon.-
-Ich geh in meinem Urlaub bestimmt nicht zum Lidl. Ich will ein fremdes Land erkunden und eine andere Kultur erleben. Dann gehe ich bestimmt nicht zum Lidl.-
-Ich geh da auf jeden Fall hin. Da schau ich mal was die so im Sortiment haben.-
-Du kannst ja gehen. Aber ich geh dann lieber an den Strand oder so. Dann kannst du mir ja nachher schön erzählen, dass die genau das gleiche wie bei uns in Sieglar haben.-
-Mach ich auch. Die haben aber bestimmt auch inländische Produkte.-
-Ja komm is gut. Dann geh du schön zum Lidl und wir treffen uns dann am Strand.-

-Schön, dass wir auch endlich mal ankommen. Kann auch nicht wahr sein. Zwei Stunden hat das jetzt gedauert. Rauf und runter, und wieder rauf. -
-Ja wir sind doch jetzt da. Jetzt lass die miese Laune bitte im Bus und wir machen uns noch einen schönen Abend.-
Kann doch nicht wahr sein, die Ossis sind dann in unserem Hotel.
-Kann doch nicht wahr sein, die Ossis sind bei uns mit im Hotel? Wirklich nicht wahr. Auf die hab ich ja gar keinen Bock.-
-Was hast du denn gegen die? Die haben dir doch jetzt gar nichts getan.-
-Das merkt man doch mit wem man auskommt und mit wem nicht.-
-Die haben dir doch nichts getan. Und du musst noch nicht einmal mit denen auskommen. Das ist doch nur so, dass du insgesamt etwas gegen Ostdeutsche hast.-
-Ja und? Das aber auch aus gutem Grund.-
-Und der da wäre?-
-Das kann man so nicht, ist doch auch egal. Ich mag die einfach nicht und das ist es dann. So einfach.-
-Ne, Norbert, und das will ich dir mal sagen, du kannst nicht immer alle über einen Kamm scheren. Es gibt auch unwahrscheinlich liebe Leute aus Ostdeutschland. Die sind noch so richtig herzlich. Nicht so wie in der Kölner Region. Und bei uns, oder besser gesagt bei dir, da gibt es genug schwarze Schafe. Und das wollt ich dir mal gesagt haben.-
-Komm is gut.-
-Ne gut ist das alles nicht. Du zettelst doch hier die ganze Zeit irgendwas an und dann möchtest du das nicht ausdiskutieren.-
-Beate, hör doch bitte mal auf. Ich bin hier in Urlaub.-
-Ach glaubst du ich nicht?-
-Hörst du bitte mal auf. Die Leute gucken schon.-
-Und wie mich das interessiert. Du hast doch eh gesagt, dass du keine Lust auf Ossis hast, was interessiert dich dann ob die schauen oder nicht. Ich hab schon gar keinen Bock mehr. Wie du mich hier behandelst. Du machst den ganzen Urlaub kaputt.-
-Jetzt halt mal den Ball flach.-
-Ne is doch wahr.-
-Kann doch nicht wahr sein. Du, jetzt hör die Heulerei auf.-
-Alles machst du kaputt mit deiner miesen Laune.-
-Bekomm dich bitte wieder ein.-
-Is doch wahr.-
-Krieg dich bitte wieder ein, Beate. Ich nehm die beiden Koffer und du nimmst die Tasche und deine Handtasche, Beate, ne?-
Und jetzt fängt die Knatscherei wieder an. Boar, die ist absolut nicht belastbar. Direkt am Heulen. Und dabei fängt die doch immer das Diskutieren an. Mann ich weiß gar nicht was die alles in ihren Koffer gestopft hat. Das ist ja unmenschlich. 24.8 kg für 10 Tage. Die hat bestimmt ihren Fön mit und den ganzen Prüll. Werd ich der aber auch noch bei Gelegenheit unter die Nase reiben.


-Das ist aber auch nicht das Zimmer, welches ich mir vorgestellt hab. Eigentlich ist alles Scheiße Beate. Nichtmal einen Lift haben die hier. Drei Etagen die Scheißkoffer schleppen und dann den Blick hier nicht auf das Meer wie verlangt sondern genau in die andere Richtung. Genau auf den Swimming Pool und dieser stechende Geruch vom Chlor noch dazu. Da hab ich ja jetzt schon Kopfschmerzen.-
-Komm so schlimm ist es aber auch nicht.-
-Das ist aber auch nicht, wofür ich mein Geld ausgegeben habe. Und dann dieses kleine Fötzchen an der Rezeption. So was von unfreundlich. Das will man gar nicht glauben.-
-Nur weil die nicht so gut deutsch sprechen konnte?-
-Ne, ist doch gar nicht wahr. Insgesamt. Die war sowas von unfreudlich.-
-Vielleicht hatte die einfach nur einen anstrengenden Tag.-
-Ja und was interessiert mich das?-
-Manchmal bist du so ignorant. Das ist nicht zu fassen.-
-Das hat nichts mit Ignoranz zu tun. Das ist einfach, dass ich für mein Geld etwas haben will und nicht behandelt werden möchte wie ein Stück Scheiße.-
-Jetzt übertreib mal nicht.-
-Beate, ich glaub ich muss mich erstmal setzen. Mir ist plötzlich gar nicht so gut.-
-Wie jetzt?-
-Mir ist irgendwie nicht so gut. Ich glaub nicht, dass ich heute nochmal rausgehe.-
-Das ist nicht dein Ernst.-
-Boar, mir ist nicht so gut. Ich glaub ich muss mich was ausruhen.-
-Gut dann ruh dich was aus. Ich geh mal ans Meer und dann komm ich wieder.-
Das war alles einfach zu viel für mich. Die ganze vergangene Woche. Der ganze Sommer. Und dann noch der Umbau dabei. Und dann ist nichtmal alles erledigt. Ist mir aber auch egal. Den Rest können die Arschlöcher selber machen. Ich hab mir wegen denen den Arsch genug aufgerissen. Den Urlaub lass ich mir definitiv nicht vermiesen. Das Bett ist irgendwie was hart. Egal…

-Norbert, Norbert?-
-Ja was?-
Was ist hier los? Wo bin ich? Ich bin ja klätschnass. Und zittrig. Das geht ja gar nicht.
-Schläfst du noch immer?-
-Jetzt nicht mehr.-
-Du hast geschlagene zwei Stunden geschlafen.-
-Hab ich das?-
-Ja sicher.-
-Beate mir ist nicht so gut. Der Körper holt sich ja was er braucht.-
-Du bist ja nassgeschwitzt.-
-Ja ich weiß. Und Schüttelfrost hab ich auch.-
-Geh erstmal heiß duschen.-
-Ne ich will nicht. Ich bin so schlapp. Lass mich einfach liegen.-
-Der Strand Norbert, der ist total traumhaft. Hast du richtig gut gebucht. Das sind alles so kleine traumhafte Buchten. Und direkt wenn du runter zum Strand bist, dann ist da so eine Bar. Die haben da ein total super Cocktailmenu.-
-Und da hast du dir erstmal einen genehmigt.-
-Ich bin ja schließlich in Urlaub. Und dann ich wollte gerade aufstehen, da sagt die Bedienung mir, der war auch total nett, aber total, dass Happy hour war und ich den zweiten einfach so bekomme.-
-Und dann hast du zwei Cocktails gehabt?-
-Zum Preis von einem. Total super hier. Das würdest du zu Hause nicht bekommen. Und zu Hause würde dir das doch auch keiner sagen.-
-Lass dich doch nicht so einlullen. Die wollen doch nur dass du wiederkommst um dir das Geld aus der Tasche zu ziehen. Meinst du die verdienen nichts an den Cocktails und so?-
-Darum geht es doch gar nicht. Ich sag doch nur, dass die Art von den Menschen hier total anders ist. So herzlich und so..-
-Herzlich, wenn der Kellner dir einen zweiten Cocktail bringt. Alles klar.-
-Ne insgesamt. Und auch die Art und so. Der konnte zwar kein deutsch, aber irgendwie haben wir uns da verständigt, mit Händen und Füssen und etwas englisch. Und wie wir beide lachen mussten. Das würdest du in Deutschland doch nicht finden. So ganz anders. So herzlich.-
-Du hast aber auch schon einen im Kahn.-
-Die Cocktails hatten es wirklich in sich. Aber total lecker. Und was Kiwi und Melone war da ins Glas. Total lecker. Ich weiß gar nicht wie die noch heißen. Aber da geh ich wieder hin.-
-Ja aber nicht heute.-
-Wahrscheinlich nicht. Aber wir müssen was essen gehen.-
-Ne, Beate ohne mich.-
-Du musst doch was essen.-
-Ich komm kaum hoch. Das war der mit seiner Scheiß Lüftung. Ich werf mir erstmal eine Tablette ein und schlaf das aus.-
-Kommst du nicht mehr mit?-
-Ne, bestimmt nicht. Hallo? Ich hab Schüttelfrost.-
-Find ich sowas von Scheiße von dir. Dann fahren wir in Urlaub und dann wirst du krank.-
-Meinst du ich hab mir das ausgesucht? Ich kann einfach nicht. Schau mal wie ich hier schwitze. Und wie zittrig ich bin. Ich bin morgen wieder fit. Ich will morgen wieder fit sein und deswegen bleib ich hier. Ich bestell mir vielleicht Room Service oder so. Die haben doch was hier oder?-
-Der Abend hat doch erst angefangen.-
-Dann geh bitte, stör dich nicht an mir. Beate, geh und genieß dein Leben. Ich will dich ja gar nicht aufhalten. Du hast es dir doch auch verdient. Morgen bin ich bestimmt wieder fit. Aber dafür muss ich heute hier bleiben. Ich kenn mich dafür gut genug.-
-Ja ich muss wirklich was essen, jetzt nach den Cocktails.-
-Dann geh doch bitte.-
-Ja. Kommst du wirklich nicht mit?-
-Ne Beate, ich hab auch keinen Hunger. Ich würd gar nichts Richtiges runterbekommen.-
-Gut dann mach ich mich eben fertig und schau mal was die so hier haben. Finde ich aber auch etwas schade, dass du nicht mitkommst.-
Ich hätte dem das mit der Lüftung wirklich sagen sollen. Jetzt hab ich den Salat. Wirklich wahr. Besser ist doch wenn man immer direkt was sagt. Kann ich aber auch nicht verstehen, dass kein anderer was gesagt hat. Gut is ja jetzt auch egal. Was brasselt die Beate denn da im Bad rum?
-Hör mal Beate, was machst du denn da?-
Warum sagt die denn nichts? Und was hantiert die da vor allen Dingen rum?
-Hör mal Beate was machst du denn da?-
-Was?-
-Was du da so lange hantierst.-
-Ich mach mich ausgehchic.-
-Was?-
-Ausgehchic mach ich mich.-
-Aso.-
-Was?-
-ASO.-
Kann doch nicht sein, dass die sich jetzt so aufbrezelt.
-Was brezelst du dich denn so auf?-
-Wie aufbrezeln?-
-Na mit der Schminke und dem roten Kleid.-
-Ich will einfach nur hübsch sein.-
-Ich dachte du willst nur was essen.-
-Will ich auch.-
-Dann musst du dich doch nicht so aufbrezeln. Das ist ja fast so, als würdest du noch ausgehen wollen.-
-Ne, ich will einfach nur hübsch sein.-
-Aso.-
-Wie aso? Dann mäkelst du an mir rum, dass ich mich nicht hübsch mache, dann mach ich mich hübsch, dann mäkelst du auch rum.-
-Du gehst doch nur essen.-
-Ja und? Ist es denn verboten im Restaurant hübsch zu sein?-
-Ne ist es nicht.-
-Ja also.-
-Aber trotzdem.-
-Trotzdem, was? Weißt du was, du kannst mir mal den Buckel runterrutschen.
Was knallt die denn jetzt so die Tür zu?
-Was knallst du denn die Tür jetzt so zu?-
Kann doch nicht wahr sein, dass die jetzt so ausflippt. Ich frag doch nur. Und dann, ne kann ich wirklich nicht verstehen. Und jetzt lässt die mich einfach so liegen. Unglaublich. Die kann was erleben, wenn die wieder da ist. Also man kann einiges mit mir machen. Aber ich hab auch irgendwo meine Grenzen. Kann nicht wahr sein. Jetzt kommt wieder eine Schüttelfrostattacke. Was zu trinken wär nicht schlecht. Ich hab ja nichtmal irgendwas. Ach da ist noch die kleine Flasche Wasser vom Flughafen. Ach, schön da hat die Beate die ja ausgetrunken. In meiner Sporttasche ist noch eine Cola glaub ich. Nur wo hat die denn…? Wo hat die denn die Sporttasche hingetan? Wo ist die denn? Klar jetzt find ich nichtmal mehr die Sporttasche. Gut is auch egal. Dann leg ich mich wieder hin. Dann versuch ich was zu schlafen. Schlaf hilft ja immer. Was ist das denn für ein Lärm da draußen? Kann doch nicht wahr sein.
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
Was ist das denn?
Ne, is klar. Kinder um die Uhrzeit. Wie viel Uhr haben wir überhaupt? Ne, is klar. 21 Uhr. Und dann die Kinder…
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
Und dann die Kinder im Swimming Pool. Ohne Aufsicht. Ohne Eltern. Und dann 21 Uhr. Der Pool ist doch bestimmt jetzt geschlossen. Es kann einfach nicht wahr sein. Ich geh morgen zur Rezeption und lass mir ein neues Zimmer geben. Is mir scheißegal.
-Marco Polo.-
Ich mach erstmal den Fernseher an. Bei dem Lärm kann ich wirklich nicht schlafen. Ah ja. Alles klar. Videokanal, und ah ja. Was ist das? Französisch, englisch, portugiesisch, ach hier ist ja auch das Erste. Wie jetzt nur das Erste? Kann doch nicht sein, zwei englische Sender und nur ein deutscher. Und klar Musikantenstadl. Ne muss ich jetzt hier wirklich nicht haben. Mach ich lieber wieder aus.
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
Ne kann doch nicht wahr sein, dass die jetzt so ausflippen, dass wir genau am Swimming Pool sind. Wenn das meine Kinder wären, ich würd denen den Marsch blasen. Die dürften doch gar nicht mehr im Swimming Pool sein.
-Marco Polo.-
Mach ich lieber wieder Karl Moik an. Auch wenn ich den nicht…wirklich wahr und dann dieser bayrische Driss. Als wenn wir nicht schon genug damit bombardiert werden daheim. Klar ich reise nach Portugal. Und jetzt wer ist bei mir im Zimmer Karl Moik, Alpenrockerschwachsinn. Die in ihrer Scheißwelt. Ich könnte jetzt wirklich was trinken. Aber das Kranwasser, das kann man hier doch nicht trinken. Find ich auch was Scheiße, dass die das nicht in den Griff bekommen. Das müsste doch zu machen sein. In Deutschland geht es doch auch. Und runter geh ich heute bestimmt nicht mehr. Da bin ich einfach nicht in der Lage zu. Dann bestell ich mir was aufs Zimmer. Mal sehen was die Karte sagt. Na klar, alles nur in englisch, französisch, spanisch und portugisisch. Und wo sind wir? Als würden wir nicht hier unser sauer gespartes Geld ausgeben. Die 9 wählen für Rezeption.
-… .
-Hallo Krüger hier, sprechen sie deutsch?-
-… .-
-Nur englisch?-
Es kann nicht wahr sein. Vier Sterne und dann noch nichtmal deutsch an der Rezeption.
-Yea hello? Krüger here.-
-… .-
-Yes I want to become a room service.-
-… .-
-I want to become a roomservice. You making room service?-
-… .-
-Hello?-
-… .
Kann doch nicht wahr sein. Wie jetzt die 12 wählen? Der könnte mich doch durchstellen.
-Yes thank you.-

-… .-
-Hallo Krüger hier, sprechen sie deutsch?-
-… .
Is wirklich nicht wahr. Wenn die schon die Gäste haben wollen, dann müssen die sich auch ein bißchen auf uns einstellen.-
-Yea, hello Krüger here.-
-… .-
-I want to become room service.-
-… .-
-One cheeseburger and one cola. Cheeseburger no salad please.-
-… .-
-Yes for room 462.-
-… .-
-How long…? Hallo, hallo?-
Kann doch nicht wahr sein, jetzt hat der schon aufgelegt. Das kann einfach nicht wahr sein. Unglaublich. Hier wird man behandelt. Das ist unglaublich. Und dann noch Karl Moik. Ich kann den ja gar nicht ab. Und die Kinder da unten noch immer am ausflippen. Ich glaub es ja nicht. Und mir ist kalt. Mir ist so kalt. Ich geh vielleicht besser mal duschen. Ne ich kann wirklich nicht. Vielleicht erst einen Happen essen. Und ich brauch was zu trinken. Sonst lauf ich hier Amok. Ich komm nicht hoch. Ich komm einfach nicht hoch. Ist klar, dass mir das im Urlaub passieren muss. Klar, da weiß der Körper, dass er krank werden kann. Das ganze Jahr über ging es mir gut. Ich weiß auch nicht. Mir hängt das alles sowas von am Hals raus. Und dann der Stress auf der Arbeit und der Stress mit dem Guido. Mir können die alle mal am Arsch lecken. Dieses Jahr war wirklich Scheiße. Und ich hab auch gar keinen Bock wieder auf Arbeit zu gehen. Aber absolut nicht. Vielleicht ruf ich einfach krank an. Dann hol ich mir die vergeudete Zeit von hier wieder rein. Dann mach ich mir noch schön einen Lenz daheim. Ach ne geht ja nicht. Am Montag kommt ja die Lieferung. Scheiße. Oder ich ruf die an, dass die das irgendwie später… aber dann ist ja der Direktor wieder auf 180. Das hätte, wenn es dem nach gehen würde schon im Mai gemacht sein sollen. Ich weiß aber auch nicht, wie der sich das immer vorstellt. Der macht doch selber nichts. Der läuft doch nur mal durch die Abteilungen, trinkt was Kaffee,  macht ein bißchen Verzäll und dann war es das auch mit dem und seiner Arbeit. Der ist sowas von überbezahlt. Ach komm jetzt denk doch nicht im Urlaub über die Schwuchtel nach. Der ist es doch nicht wert. Wenn ich hoffentlich morgen wieder fit bin, dann, ne ich bin morgen definitiv wieder fit. Die Tabletten haben noch immer geholfen. Ich bräuchte jetzt aber auch was zu essen. Wo bleibt das denn? Kann doch nicht wahr sein. Ich hab doch schon vor einer halben Stunde… ich ruf die nochmal an. Das kann wirklich nicht sein. Die 12 war das.
-… .-
-Yea hello Krüger room 426. My cheeseburger und cola?-
-… .-
-Finish what?-
-… .-
-My order cola und cheeseburger.-
-… .-
-Finish? Is mir scheißegal. Wo ist meine Bestellung?-
-… .-
-Was, no comprendre? Ich kann dir mal in den Arsch treten, vielleicht verstehst du mich dann. Wo ist die Bestellung?-
Watt legt der denn jetzt auf? Das kann doch nicht wahr sein, dass die die Bestellung… also das Hotel ist wirklich unter aller Sau. Ich ruf morgen vielleicht wirklich mal den Veranstalter an und frag nach einem anderen. Hier wird man ja behandelt. So was hab ich noch nicht erlebt. Und dann dieser Scheißmusikantenstadl. Das wär genau das richtige für die Beate.
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
-Marco Polo.-
Es kann nicht wahr sein. Dann lieber Musikantenstadl. Das hier ist wirklich die letzte Absteige. Ich ruf morgen den Veranstalter an. Ich lass mir das wirklich nicht bieten. Die allerletzte Absteige und sowas schimpft sich vier Sterne. Lachhaft ist das. In Deutschland würden die nicht mal drei bekommen. Und der Standard in Spanien ist auch mal wieder ein anderer. Nächstes Jahr fahr ich wieder nach Spanien. Das mach ich nicht mehr mit. Da weiß man wenigstens was einen erwartet. Und wo bleibt vor allen Dingen die Beate, die wollte doch nur was essen. Kann doch nicht sein, dass die jetzt so lange unterwegs ist. 23 Uhr ist es ja jetzt mittlerweile. Ich ruf die mal an. Warum geht die denn jetzt nicht dran? Vielleicht ist die schon im Hotel. Kann ja sein, dass die deswegen nicht dran geht. Ach jetzt ist auch endlich Ruhe da draußen. Endlich. Was trinken würd ich gerne. Ne ich geh jetzt nicht runter. Oder ich ruf die nochmal an, dann kann die mir wenigstens eine Büchse Cola mitbringen oder wo ist überhaupt die Sporttasche? Kalt is mir. Scheiße. Ich versteh aber auch nicht. Jetzt geht die schon wieder nicht dran. Vielleicht, ach seh ich dann ja. Ich geh jetzt ins Bett. Nur kurz waschen. Dann geh ich ins Bett. Die Tabletten sind wirklich gut. Aber wo kommen denn jetzt die Kopfschmerzen her? Ach ich leg mich hin. Morgen bin ich wieder fit. Nicht so und nicht mit mir. Das mach ich nicht mit. Da freu ich mich das ganze Jahr auf den Urlaub, und dann lass ich mir das nicht vermiesen. Ich leg mich jetzt hin. Das Programm im Ersten.. ne auf Tagesthemen hab ich wirklich keine Lust. Das kann ich auch daheim… ne die Probleme können die alle schön für sich behalten.

-Eva, open the bleeding door. Eva?-
Was, was ist hier los? Wer hämmert hier gegen die Türe?
-Eva, open the door, please.-
Kann doch nicht sein. Was 4 Uhr? Und dann hämmert hier irgendjemand gegen die Tür und weckt mich.
-Eva? Eva.-
Es kann nicht wahr sein. Ich komm kaum hoch. Scheiße.
-Eva.-
-Ja watt is?-
-Oh I am sorry.-
-Sorry? Fuck.-
Besoffenes englisches Gesindel. Die sind sowas von ausser Kontrolle. Die besaufen sich bis zum geht nicht mehr und dann wissen die nicht mehr welches Zimmer die haben. Und wo ist die Beate? 4 Uhr. Scheiße wo ist die Beate. Ich ruf da besser mal an. Das kann doch nicht wahr sein. 4 Uhr. Aus. Das Handy ist aus. Das kann doch nicht wahr sein. Was, wenn der was passiert ist? Wo kann die denn sein? 4 Uhr. Vergewaltigt. K.O. Tropfen. Spanien. Zusammengebrochen im Krankenhaus. Festgenommen ohne Pass. Organhändler. Scheiße. Und warum hat die mir keine Nachricht geschickt? Scheiße. Das ist doch gar nicht der ihre Art. Die ruft doch sonst ständig an. Da ist bestimmt was passiert. Aber bestimmt. Was mach ich denn jetzt? Ich kann doch nichts anderes tun, als auf die zu warten. Oder morgen… Scheiße. Ich muss dann zur Polizei. Wenn der bloß nichts passiert ist. So kann ich doch unmöglich schlafen. Ich werde wahnsinnig vor Angst. Mal den Fernseher anmachen. Gucken was geht. Hinlegen kann ich mich unmöglich. Nachrichten. Scheiße. Sattelschlepper bei Freiburg von der Fahrbahn abgekommen. Konflikt in Ägypten. Ich kann es einfach alles nicht mehr hören. Ach der Herr Obama in Brasilien. Wen interessiert denn die Scheiße? Und wo ist die Beate? Halb fünf. Ich ruf die nochmal an. Ne noch immer aus.

Was ist das denn? Wer ist denn da an der Tür? Was ist denn los? Ach Scheiße bin ich wirklich eingenickt. 6 Uhr schon und die Beate? Vielleicht ist die ja an der Tür jetzt. Kann doch nicht wahr sein.
-Beate?-
-Ach Norbert, bist du noch wach?-
-Ja. Wo warst du in Gottes Namen? Und was hantierst du hier an der Tür so rum.-
-Norbert.-
-Du kannst ja kaum stehen. Du bist ja drissgranatenvoll.-
-Norbert. Mir geht es gut. Portugal ist der Hammer-
-Sag mal bist du von allen Geistern verlassen?-
-Wieso?-
-Wo warst du? Ich hab versucht dich anzurufen. Und das Handy ist aus.-
-Die Batterie ist leer. Ich hab dir gesagt, ich brauch eine neue, aber du hast dich ja nicht darum gekümmert.-
-Ach jetzt bin ich es schuld, dass du so besoffen bist. Wo warst du?-
-Ich? Ich war was essen.-
-Bis jetzt?-
-Ne, ich hab dann den Richard und die Sandra getroffen.-
-Wer bitteschön ist Richard und Sandra?-
-Na die aus dem Bus?-
-Wer aus dem Bus?-
-Na das Päarchen.-
-Die Ossis?-
-Ja die Ossis, wenn du die nur so kategorisieren kannst. Und das sind total liebe.-
-Und mit denen warst du bis jetzt…-
Ich kann es nicht glauben. Meine eigene Frau.
-Weil ich dachte du schläfst.-
-Ne, ich war krank vor Sorge um dich.-
-Ja entschuldige. Aber das konnte ich doch nicht riechen. Und außerdem bist nicht nur du in Urlaub, sondern ich auch. Und du hast mir doch gesagt, kümmer dich nicht um mich, genieß dein Leben und so. Hast du das nicht?-
-Ja hab ich, ist ja gut.-
-Also.-
-Aber wo warst du so lange.-
-Wir waren noch mal in der Cocktailbar. Und dann waren wir, als die zugemacht haben, da war es irgendwie schon drei und dann sind wir noch bei denen auf den Balkon. Die hatten noch Sangria. Die haben nämlich Meerblick und das ist total schön und dann haben wir da den Sonnenaufgang uns angesehen. Das war absolut traumhaft.-
Ich glaub es nicht. Meine Frau, mit den Ossis. Ich kann es nicht glauben.
-Das sind total liebe Norbert. -
-Und wenn schon.-
-Lass mich mal, Norbert. Mir ist nicht so…-
Kann doch nicht wahr sein. Jetzt, das glaub ich ja nicht. Jetzt ist die brechen. Jetzt ist die einfach kotzen. Also was die sich jetzt schon leistet. Ich glaub es nicht. Jetzt bricht die. Die kann nicht alleine raus. So viel steht fest.
-Du gehst nicht mehr alleine weg, Beate. Das lass ich einfach nicht zu.-
-Lass mich doch mal in Ruhe. Siehst du nicht, dass es mir nicht gut geht? -
-Beate, find ich unter aller Sau.-
-Wir haben uns schön einen verkasematuckelt. Was ist denn schon dabei? Wie du den Sommer verbracht hast, da hab ich ja auch nichts gesagt.-
-Ich hab aber nicht gebrochen.-
-Ich geh schlafen. Ich kann nicht mehr.-
Klar schlafen gehen, wenn die Argumente ausgehen, einfach schlafen gehen. Is klar. Kann doch nicht wahr sein. Jetzt pennt die schon. Von der einen auf die andere Sekunde. Und ich, ich kann bestimmt kein Auge mehr zumachen. Das kann wirklich nicht wahr sein.

Das kann wirklich nicht wahr sein. Jetzt schläft die noch, es ist 9 Uhr. Frühstück gibt es schon seit zwei Stunden. Is mir egal. Ich hab Hunger. Ich geh jetzt. Mir scheißegal wenn die noch pennt. Find ich so eine Frechheit. Und dann mal was Rücksicht auf andere nehmen. Das kennt die ja gar nicht. Seit dem Flughafen ist die sowas von egoistisch. Aber wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dann reib ich der das noch unter die Nase. Wird die noch sehen, was die davon hat.  Wird die noch sehen.
-Norbert, wo willst du denn hin?-
-Ach guten Morgen mein Engel, gedenkst du auch mal wach zu werden?-
-Ich war ja auch was später als du im Bett.-
-Ich hab ja auch nichts anderes behauptet.
-Ja und wo willst du jetzt hin?-
-Frühstücken?-
-Du gehst nicht allein. Dann wartest du bitte.-
-Ich hab aber Hunger. Ich hab seitdem du wiedergekommen bist kein Auge mehr zugetan. Und ich will jetzt frühstücken.-
-Nein, du wartest bitte.-
-Na dann mach dich bitte fertig.-
-Mach ich auch. Aber drängel mich nicht so. Wie geht es dir überhaupt mein Spatz?-
Spatz sagt die. Als würde sie mich verarschen wollen.
-Ja schon was besser. Der Appetit ist auf jeden Fall zurück.-
-Und wie geht es dir, Beate, Darling?
-Nicht so.-
Kommt aber auch nicht als Überraschung. Aber ich sag auch nichts. Es kann nicht wahr sein. Es kann einfach nicht wahr sein. Klar, jetzt will die auch frühstücken und dann in aller Ruhe macht die sich noch fertig. Das hängt mir sowas von am Hals raus.

Ich sag schon nichts mehr. 35 geschlagene Minuten. Und dann, ne is ja auch egal. Beruhig dich Norbert. Beruhig dich. Dazu bist du nicht in Urlaub gefahren. Ach klar, ne für Frühstück muss man sich ja auch aufbrezeln.
-So können wir Beate?-
-Ja ich wär fertig.-
-Endlich.-
-Bist du denn fertig?-
-Die letzten 5 Stunden.-

Kann doch nicht wahr sein. Das ganze Buffet ist schon geplündert. Das ist ja hier unter aller Würde.
-Schau dir das mal an, Beate, hier ist ja nichts mehr auf dem Buffet. Das kann einfach nicht wahr sein. Die Salami ist schon angelaufen. Das Rührei ist weg. Und dann so billige Joghurts. Es kann nicht sein. Ich ruf heute den Veranstalter an und ich sag dem dass ich für das Geld ein anderes Hotel haben will. Find ich so…-
-Norbert, dann hätten wir früher kommen müssen.-
-Das sagt ja gerade die richtige.-
-Man kann nicht alles haben. Entweder ausschlafen oder ordentlich frühstücken. Das gleiche hatten wir doch auch auf Madeira.-
Ich sag schon nichts mehr. Ich sag einfach nichts mehr. Wenn das so weitergeht, dann knall ich der noch eine. Aber .. ne komm beruhig dich Norbert. Jetzt nimm dir einfach, was noch da ist. Beruhig dich. Vielleicht, ne ist wirklich unter aller Würde. Ich mach das nicht mehr mit. Ich ruf den Veranstalter gleich an. Da bringt es auch nichts mit dem Direktor zu sprechen. Dieses Hotel ist die Vorstufe zur Hölle. Der Kaffee, der schmeckt unter aller Würde. Das ist ja Spülwasser. Nichtmal richtig Kaffee können die kochen. Die Entscheidung ist gefallen. Und klar, die Beate mümmelt nur auf einem Toast rum. Der geht es nämlich auch noch nicht so. Die macht doch nur gute Miene zum bösen Spiel. Wo will die denn jetzt…
-Wo willst du denn jetzt hin Beate?-
-Mir is nicht so..-
Jetzt rennt die ja durch das Restaurant. Der geht es wirklich nicht so. Die is ja käseweiß. Wie peinlich. Geschieht ihr aber auch recht. Scheiße.

Und jetzt kommt die wieder, als könnte kein Wässerchen die trüben. Ne is klar. Total elegant durch den Saal geschlendert.
-Und?-
-Was und?-
-Und?-
-Ach schau mal, da sind die beiden ja auch.-
Ne kann nicht wahr sein. Das sind genau die die ich nicht treffen will.
-Ach, morgen Sandra, morgen Richard, ihr seht ja wie aus dem Ei gepellt aus.-
-War aber was kurz die Nacht, oder Beate? Ich bin noch ganz schön verkasematuckelt. Hihihi.-
-Hahaha, ach ne eigentlich nicht.-
-Morgen Norbert, Norbert oder?-
-Ja, morgen.-
-Jetzt lernen wir dich auch mal kennen, wir haben gestern schon so viel von dir gehört.-
-Ach, ne.-
-Beate, 11 steht?-
-Ja sichi.-
Was soll denn 11 steht, heißen?-
-Alles klar bis dann, wir sind nochmal auf unser Zimmer.-
-Ja bis dann.-
-Hör mal, was soll denn 11 steht heißen, Beate?-
-Wir treffen die um 11 am Pool.-
-Wir tun was?-
-Ja wir treffen die um 11 am Pool und dann schauen wir mal was wir machen. Die haben nämlich schon ein Auto gemietet.-
-Das kann doch nicht wahr sein. Du machst Verabredungen ohne mich und dann noch mit Ossis.-
-Das ist doch egal, wo die her sind. Das sind Menschen wie du und ich und die sind total lieb.-
-Du sagst denen bitte ab.-
-Bitte was?-
-Du sagst denen bitte ab.-
-Ne mach ich nicht. Kannst du ja machen und denen auch sagen warum.-
-Beate, ich will meinen Urlaub genießen. Ich treffe bestimmt keine wildfremden Menschen und überhaupt.-
-Du bist sowas von weltfremd.-
-Was hat dass denn mit weldfremd zu tun? Ich will einfach nicht die Zeit mit irgendjemandem verbringen. Ich will meinen Urlaub genießen.-
-Ich würd die aber gerne treffen.-
-Dann gehst du allein.-
Das hat gesessen. Jetzt sagt die nämlich nichts mehr. Kann die sich überlegen, was die dann macht. Die oder ich. Ich lass mich doch hier nicht erpressen.
-Komm Beate bist du fertig?-
-Ja, ich hab aber auch nicht so Hunger. Die Portion im Restaurant hat mir gestern gereicht.-
Jetzt glaubt die ernsthaft, dass ich nicht mitbekommen hab, dass die gekotzt hat. Jetzt will die mich wirklich auf den Arm nehmen.
-Ich will auf unser Zimmer. Ich muss noch eine Tablette nehmen. Und dann ruf ich den Veranstalter mal an und beschwer mich bei dem.-


-Hör mal, wo ist denn das Geld vom Nachttischchen hin?-
-Welches Geld denn?-
-Na, das vom Nachttischchen.-
-Ich weiß doch nicht, dass du da Geld liegen gelassen hast. Vielleicht…-
-Das waren bestimmt 15 Euro in Münzen.-
-Na schau, wir haben hier neue Handtücher, vielleicht war das Zimmermädchen hier und hat gedacht dass das Trinkgeld ist…-
-Die können was erleben. Die können was erleben. Da geh ich direkt zur Rezeption und sprech mal mit dem Hoteldirektor. So geht es ja nicht. Und bestimmt nicht mit mir. Man hat mir hier schon genug angetan in meinem Urlaub. Aber das geht nicht.-
-Beruhig dich doch mal Norbert. Ich hab doch nur gesagt, dass das eine Möglichkeit ist.-
-Ja aber das reicht doch. Wenn du das Geld nicht hast und ich nicht, dann muss doch jemand hier gewesen sein und es gestohlen haben.-
-Ja oder, du kannst doch nicht… die hat doch jetzt im guten Glauben…-
-Guter Glauben, pack dir mal an den Kopf. Das ist Diebstahl. Trinkgeld ist nur das was ich jemandem in die Hand drücke. Und das ist es. Alles andere ist Diebstahl und nichts anderes.-
-Oder du hast das Geld irgendwie…-
-Beate, jetzt provozier mich nicht noch. Ich weiß was ich hab und was ich nicht hab. Ich bin ja nicht ganz verkalkt. Ich geh da jetzt runter und dann regel ich das. Das ist ja unter aller Würde. Ich zweifel auch mal stark an, dass das hier vier Sterne sind. Wenn du mich fragst, ich würd mir sogar schwer damit tun, denen hier drei zu geben. Ganz im ernst. So knüselig wie das Zimmer ist.. und auch der Teppich im Korridor, der ist an der Seite ja auch schon schwer gewellt. Und wie der vor allen Dingen stinkt. Tiefenreinigung kennen die wohl hier nicht. Und als du dich gestern vergnügt hast, du willst nicht glauben was hier noch alles passiert ist.-
-Mann, du hast hier wieder eine Laune.-
-Zu recht Beate, aber auch nur zu Recht. Ach übrigens, Beate wo ist die Sporttasche hin?-
-Welche Sporttasche?-
-Na, die die ich als Handgepäck dabei hatte, wo mein Laptop drin ist.-
-Weiß ich doch nicht.-
-Ich hab dir doch gesagt, du sollst die aus dem Bus mitnehmen und…-
-Was? Hast du gar nicht gesagt.-
-Jetzt sag mir nicht, dass die noch im Bus ist.-

       

Souvenir (7/7-Part 51)


Samstag, 3. Oktober 2015

Freitag, 2. Oktober 2015

Donnerstag, 1. Oktober 2015