Sonntag, 26. Mai 2013
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Samstag, 18. Mai 2013
Freitag, 17. Mai 2013
Donnerstag, 16. Mai 2013
Dienstag, 14. Mai 2013
Montag, 13. Mai 2013
Ruhe in Frieden (12 Jahre danach)
Die Kaiserbauruine war die Ruine eines vom Bauunternehmer Franz Kaiser im Jahr 1973 begonnenen, aber nie fertiggestellten Hotels neben der A 59 in Troisdorf. Mit 18 Stockwerken und geplanten 1.200 Hotelbetten nebst 600 Appartements lag sie in der Nähe des Flughafens Köln/Bonn. Sie diente fast drei Jahrzehnte als ungewolltes Wahrzeichen von Troisdorf.
Am Morgen des 13. Mai 2001 wurde die Kaiserbauruine vor 20.000 Zuschauern gesprengt. Die Sprengung und die umfangreichen Vorbereitungen wurden vom WDR in einer Folge der Sendung mit der Maus dokumentiert.
An dem Wochenende vor 12 Jahren
An dem Samstagabend mußte ich arbeiten
Was genau war, daran kann ich mich nicht mehr erinnern
Alex und ich haben recht schnell Feierabend gemacht
Eigentlich so schnell wie möglich
Er ist wohl in die Disco gefahren
Und ich mit dem Rad zum Rotter Spielplatz
Jens Geburtstag
Der in vollem Gange war
Ob ich noch etwas Gegrilltes abbekommen habe
das weiß ich nicht mehr
Und ich bin auch nicht sonderlich lange geblieben
Wegen dem Splitdienst am folgenden Tag
Der Wecker hatte schon so oder so einige Mühe mit mir,
trotzdem
Trotzdem bin ich nach dem Frühstück
den gleichen Weg retour angetreten
Rotter Spielplatz
Aber die Szenerie war mit der in der Nacht nicht mehr zu
vergleichen
Ein sonniger Sonntagmorgen
Gefüllt mit Menschenmassen
Spielplatz
Eishalle
Rotter See
Wo vorher friedlich Geburtstag gefeiert wurde
Waren jetzt Absperrungen
Zum Glück gab es ja bereits Handys
Und Schlupflöcher (gibt und gab es immer)
Um aus dem Wirr Warr Sinn zu machen
Die entgegenkommenden belgischen Soldaten grüssen
Unser Boss war da
Einige bekannte Gesichter
Den Rest der Party suchend oder was noch Rest war
Eine eigenartige Stille starrt
Gebannt
10-9-8-7-6-5-4-3-2-1-
Schallverzögerung
Und wie langsam die riesige Ruine in sich sackt
Und sackt und sackt
Unwirklich
Und nach vorne kippt
Und die Staubwolke sich sammelt
Und aufbäumt
Und dann gewaltsam auf uns zurast
Und Leute Schutz zu suchen
Auf einem freien Feld
Versuchen zu fliehen
Sich die Augen zuhalten
Oder gebannt starren
Wie das Gelächter und Gerede verstummt ist
Und sich Sekunden wie Stunden anfühlen
Fassungslos
Und meine Fassungslosigkeit über meine eingestaubten
Schuhe
(aber das, bevor ich das eingestaubte Cabrio gesehen habe-
Relationen machen manche Dinge sehr erträglich)
Und dann habe ich mich verabschiedet
Und mußte zum frühen Part vom Splitdienst
Der Boss war schon retour und hat Kaffee getrunken
Alex war da
Er ist direkt zur Arbeit gekommen
Weil er sich nicht aus dem Bett quälen konnte
Und heute, immer wenn ich an der Spicher Ausfahrt
vorbeikomme und Richtung Troisdorf fahre, dann starre ich auf die rechte Seite.
Und ich wundere mich noch immer darüber, dass etwas fehlt und ich erinnere mich
an diesen sonnigen Sonntagmorgen, den 13.05.2001. Der riesige, graue Elefant im
Wohnzimmer über den nur die Jugendlichen
gesprochen haben, fehlt. Fehlt. Sollte noch da
sein. Ist er aber nicht. Ein Loch gerissen. Die Pionierpflanzen
können nicht verdecken, was einst war. Die Ruine, die die Position Troisdorfs
untermauert hat. Die schon zur Kindheit meines großen Bruders Schatten geworfen
hat. Die manchmal in der Zeitung war, aber nie aus guten Gründen. Die Eltern
hätten unsere Freundschaft nie akzeptiert (wo ward ihr?- auf dem Spielplatz). Das
Gefühl von Familienausflug. Echoes von Stimmen und Schritten aus dem kalten
Beton dringend. Beobachtende Augen. Halblegaler Schuttplatz. Niemandsland
hinter der rostenden rot-weißen Schranke. Gerüchte über die letzten
Lackiermeister. Opelpower. Reinhold Messner kommt in der 507 zur Expedition,
ausgerüstet lediglich mit der jugendlichen Ignoranz. Euphorie auf dem Dach. So
groß ist unsere Welt. Troisdorf belongs to me. A citys pride the dirty water on
the rivers. No one can take away our memory. Oh oh Troisdorf belongs to me. Und
immer wenn ich an Spich vorbeikomme, dann starre ich in diese eigenartige Leere
und ich erinnere mich an unsere Jugend und an den letzten Tag unseres Freundes
und Idols. Und ich denke über unser Privileg nach. Ruhe nun in Frieden.
Sonntag, 12. Mai 2013
Samstag, 11. Mai 2013
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