Samstag, 24. Dezember 2016

Weihnachtsgeschichte 2016, Norbert Krüger


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Wieder einmal mehr war auch dieses, sich dem nun zu Ende neigende, Jahr 2016 mehr als strapaziös und mit mehr Meinungsverschiedenheiten, um nicht Konflikte sagen zu müssen, denn je gespickt. So ist es nicht verwunderlich, dass unser alter Freund und Protege Norbert Krüger dieses Jahr eine äußerst kompromisslose Taktik an den Tag legt. Die diesjährige Weihnachtsfeier der Arbeit wird tatsächlich boykottiert. Partisanaction, wie Norbert es passend ausgedrückt hat. Zudem ist es auch erwähnenswert, dass er dieses Jahr einen Französich-Kochkurs bei der VHS mit Bravur absolviert hat. Und tatsächlich, Dinge, Einstellungen und Ideen haben sich grundlegend geändert. Wir, als Beobachter im engsten Kreis, würden sogar wagen zu sagen, dass es sich fast um eine Wiedergeburt  oder zumindest eine Metamorphose handeln könnte. Es ist schön zu sehen, dass sich manche Menschen durch ihr Alter nicht von Innovation, Veränderung und Verbesserung abhalten lassen wollen. Aber Norbert war schon seit jeher ein Mensch, der sich nicht selbstlos der Resignation überlässt. Denn Leben hat weitaus mehr als Angst und Frust zu bieten. Leben soll ein Fest sein. Sich daran zu erinnern, das ist unsere Pflicht. Leben muss zelebriert werden, so als wäre es der letzte Tag, der uns gegönnt wäre. Und siehe da, die von Norbert ausgerufene Einladung zum Galaabend sorgte im Vorfeld, genauso wie sie in Kürze feststellen müssen auch im Rückblick für einiges an Gesprächsstoff. Kontrovers betitelt sich der Prinz der Zukunft. Wer nichts wagt, kann nicht gewinnen. Wer nichts riskiert geht sang und klanglos unter. Und wer nur redet, dem aber keine Taten folgen läßt, der sollte sich lieber mit einer politischen Karriere begnügen. Es ist bloß schade, dass unsere gute Freundin und Alliierte Renate aus der Verwaltung leider zu dem Zeitpunkt auf Grund ihrer fortwährenden Blinddarmprobleme kurzfristig in das Beueler Krankenhaus eingeliefert wurde. Dennoch wollen wir uns nicht den Spaß am Spaß verderben lassen und eilen zu der Einladung in das Hause Krüger, wo ein französisches Bankett mit japanischem Twist, wie man so schön im Jargon zu sagen vermag, aufgetischt wird. Wobei auch anzuerkennen ist, dass Norbert keine, ich will das nochmals wiederholt und unterstrichen wissen, keine Kosten und Mühen gescheut hat. Tauchen sie ein in eine Welt kulinarischer und visueller Delikatessen. Lassen sie sich verwöhnen an einem erinnerungswürdigen Galaabend. Seien sie zu Gast im Maison Krüger. Ein Bankett dessen seinesgleichen noch nie gesehen hat. Norbert ist zu einem ambitionierten  Hobbykoch und Gastgeber avanciert, geküsst von einem Hauch Allüren. Aber wer kann ihm bei all den Mühen dabei böse sein? Lassen Sie wenigstens, liebe Leser, genauso wie unsere gute Freundin Renate, durch ihre Nichtanwesenheit bitte ihre Geschmacksnerven träumen und ihre Sinne kitzeln und vielleicht, ja vielleicht werden sie selber irgendwann sich das Herz fassen und dieses unvergleichliche Menü nachkochen um ihre engsten Freunde und Verwandte nach Strich und Faden zu verwöhnen. Ein Visionär ist aus seinem Schlaf erwacht. Ein Visionär führt uns auf den Pfad der Erleuchtung. Bon appetit und Sayonara.



Galamenü im Maison Krüger:

Champagnerempfang
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Amuse bouche von Tiger Prawns
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Morchelcappucino mit Pistazienschaum
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Hummersalat, Mangogel, Spargelmousse, schwarzer Sesam
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Wasabigranite mit eingelegter Pflaume
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Dreierlei von der Eifeler Gans, Confit, Wonton, Brust sous vide, klassischer Rotkohl, Kartoffelkloß, Maronen und Orangenessenz
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Unser Dresden, neuinterpretiert
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Überraschungen, Espresso und Petit Fours
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Unterhaltung
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* dazu korrespondierende Weine aus aller Welt aus dem Keller Krüger






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-Ja, ich bins Renate. Der Norbert. Ich wollte nur mal durchklingeln und fragen wie´s dir geht.-
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-Ja superschade, dass du nicht gekommen bist. Superschade, die haben dich alle vermisst.-
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-Ja klar, der Direktor, ja klar hat der angerufen, dass hab ich auch so erwartet. Ich bin aber gar nicht erst dran gegangen. Nach alle dem was der mir das Jahr über angetan hat. Geschieht dem Recht. Aber absolut.
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-Ne, der kann mir so was von am Arsch lecken.
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-Is auch egal. Deswegen hab ich das ja auch genau auf das Datum fallen lassen.-
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-Waren auch fast alle da.-
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-Das Menü hattest du ja gesehen.-
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-Ein absoluter Traum.-
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-Und weißt du was Renate? Ich hab festgestellt, mit so einem gewissen Druck kann ich wirklich am besten arbeiten. Dieser positive Stress, ne? Der ist so leistungsfördernd.-
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-Ja wirklich, das ging alles so von der Hand. Wie geschmiert.-
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-So ein bisschen Druck, wenn du im Zugzwang stehst, dann ist das so was von fördernd.-
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-Ja eigentlich, das fand ich ganz schön, das hab ich mal gehört, Förderung durch Forderung.-
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-Amuse bouche? Das heißt frei übersetzt, das ist ja französisch, das heißt amüsierter Gaumen. Das ist eigentlich da um die Geschmacksnerven so etwas zu kitzeln, so ein bisschen ärgern, wenn ich das richtig verstanden hab, nur um den Geist anzuregen und vorzubereiten. Superschön auf jeden Fall.-
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-Das waren Krabben, die hab ich ganz frisch in der Metro gekauft. Die waren so schön, so elegant, würd ich schon fast sagen. Ganz, ganz schonend hab ich die gegart, die waren zart wie Butter, so eine Qualität würdest du im Hit ja gar nicht bekommen.-
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-Dann der Cappucino von der Morchel.-
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-Ein absoluter Traum, das war zwar nicht viel, aber dieses Aroma, dieses Flair, den die Morchel versprüht, das ist sagenhaft. Ich würd wirklich sagen, dass das der wundervollste aller Pilze ist.-
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- Pistazienschaum war dadrauf. Die Morchel und die Pistazie, das ist eine Kombination. Wie aus einer anderen Welt. Das hat so einen Hauch deutsche Wälder und diesen Touch Orient. Das ist das beste aus zwei Welten. Das ist halt der Hammer, wenn man Sachen so schön kombinieren kann. Wenn zwei unterschiedliche Dinge miteinander doch so eine Art Beerdigung,...äh sorry Hochzeit eingehen. Das ist sagenhaft.-
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-Der Kochkurs, der hat mich ja dieses Jahr so auch mental gebildet. Da ist so was unbeschreibliches mit mir passiert. Ich hab da so einen Schub nach vorne bekommen. Hätte ich das früher gewusst, dann wär ich Koch geworden. Dann wär ich um die Welt getingelt und hätte in allen Sternerestaurants gearbeitet. Das wär so schön.-
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-Gut ja klar. Zeit kann man nicht zurückdrehen. Leider. Aber wenigstens hab ich jetzt meine Berufung gefunden. Und das wird auch für immer so bleiben. Das werde ich privat auch für immer so handhaben. Mal sehen was da auch noch auf mich zukommt. Aber das macht mir momentan so einen Spaß und alles. Das ist unbeschreiblich.-
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-Weißt duwie es ist, wenn man nicht mehr daran glaubt und sich dann doch nochmal verliebt? Das ist so ein unbeschreibliches Gefühl. Wie auf  Wolke sieben.-
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-Aso ja, weißt du was? Da hab ich so ein bisschen mit der Illusion gespielt.-
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-Das Granite ist eine Art Sorbet, nur kristalliner, weil das nicht in die Eismaschine geht, sondern angefroren wird und dann immer mal umgerührt. Ich hab das aber nicht so gemacht, sondern genau umgekehrt. Ich hatte da ein Pflaumensorbet gefunden in der Metro, das war ganz  gut und dann hab ich da einen Ticken Balsamicoessig drübergegossen und einen Klecks Wasabi dran. Ich weiß das hört sich jetzt mutwillig an, aber die Kombination an sich. Das ist so der Hammer. Süß, pikant, sauer. Das ist ja die Sache mit Japan, die lassen ihre Geschmacksnerven ja auch erst in eine Art Einöde wandern um sie dann in einem farbenfrohen Feuerwerk zu stimulieren. Die kennen das ja nicht anders.-
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-Japan hat mich ja auch seit jeher interessiert. Ist halt nur die Frage, wie wir unser Japan interpretieren können.-
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-Ja, schön das du fragst. Die Eifeler Gans, ich hatte die bei einem Bauern vorbestellt, biologisch und alles. Klar da bezahlt man, aber man schmeckt es auch. Ich hab das was abgewandelt. Ich war was unter Zeitdruck. Deswegen hab ich die Gans so gemacht. Die war aber so saftig innen drin und dabei schön knusprig, das ist halt das Geheimnis, wenn man die auf niedriger Stufe gart und dann kurz vor Ende nochmal mit dem Grill, äh den noch mal schön hochjagen. Die Haut war wie dünnes Glas. So der Hammer.-
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-Ne, ich find einen großen Kloß besser. Weil, wenn man da mehr hat, wie viel gibt man dann? Zwei, drei? Ich wollte das so was runterreduzieren. Und die waren so schön luftig. Die waren so luftig. Da sind die Japaner ja auch irgendwie immer vorne bei. Minimalistisch arbeiten. Das ist auch was, was mich so an denen fasziniert. Gans, Kloß, Rotkohl, alles supermininalistisch. Auf den Punkt gebracht. Nur die besten Zutaten. Perfekt verarbeitet. Schlusspunkt. Das ist ja auch warum ich mich so dafür interessiere. Schweiz. Die mit den Uhrwerken. Japan, diese Samuraitradition. Diese Loyalität. Diese Ergebenheit. Frankreich, die lange Tradition von einfachem, bäuerlichen Essen bis zu den Königshäusern. Das war ja mein Anspruch, dass ich das alles auf diesem Essen so repräsentiere. Das hört sich jetzt ein bisschen geschwollen an, aber ich hab so eine Befriedigung gespürt. So etwas weltliches und kompaktes. So eine Freiheit. Wirklich, wenn ich jetzt drüber nachdenke, dann, ne ganz im ernst jetzt. Vielleicht mach ich eine Umschulung zum Koch. Das ist so was von erfüllend. Und hier, den Stollen, falls du dich gewundert hast. Ich hab den in den Mixer getan. Das war der günstige vom Kaufland, aber egal, die Zutaten sind ja eh alle dieselben. Ich hab den so fein gehächselt, dass nur noch Krumen über waren, das war fast Staub. Dann hab ich den einfach auf die Teller gestreut und ein kleines Schälchen flüssige warme Butter dazu gereicht. Boar, die haben alle geguckt. Das war so was von obskurr. Aber der Hammer. Staub vom Stollen. Das musst du zu Hause mal versuchen. Und dazu die warme Butter, das unterstützt den Stollen so. Du denkst vielleicht dass ich jetzt was bescheuert bin. Aber die haben die Teller leergeleckt. Und das war so schön. Weißt du, das ist doch der Punkt, wo sich alle Mühen gelohnt haben. Das ist doch die schönste Bezahlung, wenn die Menschen glücklich nach Hause gehen, satt und mit einer schönen Erinnerung.
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-Ja, da hast du Recht, Renate. Aber ich sag immer, es kann ja nicht komplex genug sein. Selbst dieser japanische Minimalismus bietet etwas komplexes. Du brauchst nur den Schlüssel um das zu öffnen. Es geht hier auch um die Metaebene. Die Geste der Herzlichkeit und professionelle Widmung. Das sind so viele Faktoren, die da mit reinspielen. Aber das wichtige ist, dass man auf lange Sicht seine wahre Identität findet. Das ist es doch. Lassen wir doch mal ehrlich sein. Freundschaft gleicht Gesundheit gleicht Essen gleicht Liebe gleicht äh  Leben. Du bist was du bist. Das ist der Kreislauf. So weit kann man das doch runterreduzieren und so komplex ist es dann wieder.
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-Meine Frau, die hat die Deko gemacht. Die hat sich zwar nicht so die Mühe gemacht. Aber die ist auch eh ein bisschen im Stress. Aber was die gemacht hat, das war so was  von effektiv. Und der Guido mein Sohn, ne? Der hat sich als Samurai verkleidet und die Getränke serviert. Die haben den alle gar nicht erkannt. Und wie der das gemacht hat, so kleine elegante Schritte. Und wie der reingekommen ist. Das hat mich so was von gefreut. Du weißt ja sonst hab ich meine Probleme mit dem, aber da war der so was von involviert ohne wirklich involviert zu sein. Der hatte wirklich so was butlerähnliches. Und das hat dem ja auch voll Spaß gemacht. Der meinte vielleicht auch, dass er vielleicht mal Kellnern will. Jetzt einfach mal rumgesponnen. Ich in der Küche, der im Service, das könnte so was von abgehen. Dann meine Frau halt irgendwie Planung. Ein kleines Bistro hier in Eschmar, mit dem richtigen Businessplan könnte das voll Einschlagen. Aber voll.
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-Aso, ne kein Ding, ich kann ja nachher noch mal anrufen oder morgen.-
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-Müde? Kann ich verstehen, ruh dich doch erst mal schön aus. Pass auf, komm doch einfach mal mit deinem Mann zu uns zum Abendessen, wenn du wieder auf dem Damm bist. Dann kann ich ja was zaubern.-
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-Was gibt es denn?-
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-Haferschleim? Du tust mir so leid.-
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-Ja gute Besserung. Wir sprechen auf jeden Fall. Ja und wenn du wieder fit bist, dann musst du mir versprechen, dass du deinen Mann einpackst und dann schlägst du bei uns auf. Ich koch das Menü dann vielleicht nach, aber so gut bekomm ich das im Leben nie wieder hin. Oder, ach was solls. Ich setz mir einfach neue Ziele. Vielleicht mach ich da auch was mit Schonkost, aber superedel. Gesundes Essen muss ja nicht langweilig sein.-
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-Ja genau, jetzt machen wir aber auch Schluss. Ja tschüssi.-
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-Ja tschüssi, tschüssi.-

Und just in dem Moment, wie Renate ihr kleines Schälchen Haferschleim aufgegessen hat, klingelt widererwartend erneut das Telefon:

- Renate? Ja, ich bins, der Siggi.-
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-Ja ich wollte nur mal eben reinhören, wie es bei dir aussieht. –
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-Aso, aso. Das hört sich doch schon viel besser an.-
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-Renate, eins kann ich dir sagen, du hast nichts verpasst, aber absolut nicht. Ja oder eigentlich dann doch.-
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-Und hättest du sehen sollen. Fing alles schon mal super an. Das Handy hat geklingelt, der Norbert läuft kreidebleich an. Und ich stubs den an. Der guckt mich nur an. War der Direktor am Telefon. Ich hab gelacht. Der hat sich so was von ins Hemd gemacht. Der wusste, dass der das wusste. Kannste dir vorstellen, was der am Montag für einen Einlauf bekommt. Ich weiß nicht wer dem das gesteckt hat. Aber irgendjemand bestimmt. Ansonsten würd der den doch nicht anrufen.
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-Der hatte 20 glaub ich eingeladen, 9 sind gekommen. Totales Armutszeugnis.-
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-Wir haben noch gewartet. Aber ich weiß gar nicht, wen der eingeladen hat. Aber da waren 11 Stühle nicht besetzt, war voll der Geisterabend. Der Norbert hat sich so was von angepisst.-
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-Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Der ganze Abend war total Scheiße oder eher ne war voll super, war total die Komödie .-
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-Angefangen hats damit, dass der am Tisch gesagt hat, dass wir den nur mit Monsieur ansprechen sollen. Ich hab den so was von ausgelacht. Die anderen dann auch. Aber du hättest die Gesichter mal sehen sollen. Die konnten gar nicht glauben was abgeht.
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-Der Sohn vom Norbert, der war in einem Kimono gekleidet, dem konnte man ansehen, dass der das nicht will, so mit weißem Gesicht und so, der kam da mit dem Tablett rein. Champagnerempfang? Pustekuchen. Das war so Rotkäppchen, ich hab die Flaschen ja in der Küche gesehen. Und der Guido der ist so was  von blöd, der kommt da mit dem Tablett rein und ist der Länge nach hingefallen. Wobei der tut mir auch was leid, dem konnte man das ja ansehen, dass der gar keinen Bock drauf hat. Und der Norbert hat den so was vor uns zusammengestaucht, der hätte fast geweint. Tat mir dann ja auch was leid, aber ich musste voll loslachen. Der kommt dann wieder rein und hat versucht mit dem Staubsauger die Scherben aufzusaugen. Klar ist der Staubsauger auch noch kaputt gegangen. Du hättest den Norbert mal sehen sollen, der ist so was von ausgeflippt. Wie der rumgebrüllt hat.-
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-Und dann .-
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-Der hat uns die Menüs ja noch mitgegeben mit so einem goldenen Band zusammengerollt, hab ich direkt bei dem in den Vorgarten geworfen. So ein Scheiß. Ich weiß gar nicht was der sich für einen Film fährt. Sternekoch oder so, dass ich nicht lache. Der hat sogar die Tage bei der IHK angerufen wie das ist mit verkürzter Ausbildung aussieht. Da hat der sich ja auch noch bei mir ausgeheult, dass die den auf Grund des Alters von der Umschulung  abraten .-
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-Der hat se eh nicht mehr alle. .-
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-Und die Küche sah aus, wie ein Schlachtfeld. Da war alles dreckig. Aufgetürmt bis zum geht nicht mehr. Der Herd war total verkrustet und alles. Und gestunken hats da drin. Da war so eine Qualmwolke, so was verbranntes oder Tod, ne es war eigentlich industrieller Tod der da in der Luft lag. Brutal. So was von fies. Die Frau von dem stand am Waschbecken, die hatte Gartenhandschuhe an. Die war mit so einem aggressiven Reiniger dran, die hat gehustet. Du hast so was noch nicht gesehen.
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-Und dann so ein Amuse bouche Scheiß. Die Krabben, das waren so Minikrabben, die man sonst für Cocktail nimmt. Total winzig, schon peinlich und die waren auch so, das hat man gemerkt, die waren schon längere Zeit aufgetaut und trocken und auch was muffig. Ich hab das gar nicht gegessen. Voll widerlich.-
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-Dann die Gans, da hat der ja groß rumgeprahlt. Dreierlei von der Gans. Was der gemacht hat weiß ich auch nicht. Die war, da war nur eine Gans, im ganzen, wobei eine Keule hat gefehlt. Und der hat die serviert, außen total verkohlt, aber total. Die sah aus als wär die im Krematorium gewesen. Und innen drin war die noch roh. Sowas hab ich noch nicht gesehen. Der sagt, dass das so sein muss. Aber die Melanie, die hat ja, der Vater ist ja selber Koch, die hat dem mal die Meinung gesagt zum Thema Geflügel und untergart. Der hat so eine Flappe gezogen, die dann wieder genommen und dann in die Mikrowelle gedeut. Wir alle gewartet. Totenstille. War voll peinlich. Der in der Küche am fluchen, mit der Frau rumgebrüllt, die hat irgendwas hingeschmissen. Und dann bing, Mikrowelle fertig. Und der kam wieder rein am Grinsen wie ein Honigkuchenpferd. Konnte man aber sehen, dass es nicht so gemeint war. Der war voll am Zittern, war so peinlich. Der hat die Gans auf den Tisch geknallt. Das Fett noch bei der Sabine auf das neue Kleid. Musst du dir mal vorstellen, der war so sauer, der hat total die Kontrolle verloren. Aber total. Der ihr Kleid ist auf jeden Fall hin. Und das hat die ja für Weihnachten ursrprünglich gekauft. Wenn der ihr das nicht bezahlt, dann will die den auch vielleicht bei der Polizei anzeigen.-
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-Aso, aso. Ja gut dass du fragst, der sagt ja korrespondierende Weine. Der hatte da nur irgendsoeinen billigen Lambrusco oder so. Keine Ahnung. Da war aber nicht viel von Korrespondenz zu spüren. Hatte der ja in Karaffen abgefüllt. Und irgendso ein Tuch drumgeschlagen. -
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-Beim Dessert hab ich gedacht, der ist total am durchdrehen. Das war nur Staub. Kennst du das wenn man ein Loch in die Wand bohrt und der Staub unten auf dem Boden liegt? Sowas war das. Dazu hat der geschmolzene Butter serviert. Ich hab schon gar nicht mehr gefragt. Da war eine Totenstille im Raum. Und dann hat der Direktor auch noch mal angerufen. Der Norbert ist bestimmt für 10 Minuten verschwunden oder so. Ich hab dann auch im Namen von allen dem seine Frau gebeten das Dessert wegzuschmeißen. Der kommt wieder rein. Und dann hat der das gesehen. Der hat die in der Küche nochmal so was von zusammengestaucht. Der hat die den ganzen Abend behandelt wie ein Stück Scheiße. Die tut mir so leid die Frau. Aber zu uns sagt der nichts. Ich hab dem nachher auch nochmal die Meinung gegeigt. Totale Verarschung. Der hat noch versucht sich zu rechtfertigen. Der war so was von am Zittern, der hätte auch fast geweint. Und ich sag dem nur, komm lass is gut. Ich hab den noch voll ausgelacht. Das ist der totale Vollhorst.-
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-Und ich frag den noch nach Petit fours, hat der ja angekündigt. Der ist total rot angelaufen. Sowas von peinlich. Der fängt an zu stottern und sagt, dass das im Dessert inbegriffen war. Kaffee wollte ich dann auch nicht mehr. Hab ich vergessen zu sagen, die Klöße waren auch nur ein Matsch, Rotkohl war auf jeden Fall Hengstenberg. Das schmeckt ja sonst so lalala bis in Ordnung. Aber damit das keiner merkt, dass der das gekauft hat, da hat der noch Knoblauch dran gemacht. Voll fies, aber voll fies .-
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-Ne ganz im ernst .-
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-Ach Haferschleim hattest du gerade? Da würd ich sagen, dass du auf jeden Fall besser gelitten bist als wir gestern .-
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-Und der hatte so eine Scheißweihnachts-CD am laufen. George Michael und all der Scheiß. Immer wieder und wieder bis die Melanie dem mal die Meinung gesagt hat. Und das beste, jetzt halt dich fest, ich halt das Menü hoch, und mein was mit der Unterhaltung ist, was da angekündigt war und der geht wieder zum CD Player und macht die gleiche CD wieder an, nur lauter. Die Melanie ist so ausgerastet. Das kannst du dir nicht vorstellen. Ich mein die hat einen langen Geduldsfaden, aber wenn die einmal in Rage ist, dann ist die ja nicht mehr aufzuhalten. Du kennst die ja. Die hat dem so mal die Meinung gesagt.-
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-Ne ich hab mich mit denen noch abgesprochen, als der auf Toilette war. Wir haben dann alle schnell die Mücke gemacht. Wir sind dann noch zum Theo, Gyros komplett für alle. Die Sabine hat aber nichts mehr runterbekommen. Die hat sogar noch vor dem Haus vom Norbert gekotzt. Die hat mir so was von leid getan. Die hatte dann nur den Ouzo, dann ging es wieder. Ach und das beste die Frau vom Norbert ist auch mitgekommen. Der hat das Gyros auch so gut geschmeckt. Und die hat sich bei uns ausgeheult. Das ist total die arme. Aber auf jeden Fall. Und die hat sich so eine Mühe mit der Deko gegeben. Das war alles so schön, was die da gemacht hat. Wir wären wirklich besser zur Betriebsfeier gegangen. Und dann hatten wir noch eine Runde Ouzo aufs Haus. War total super. Der Theo, die machen ja kein Dessert da, aber der hatte da so leckeren Joghurt mit einem Rosmarinhonig, den der da aus seinem Dorf mitgebracht hat. Da hat der so was von draufgeträufelt. Das war so lecker. Muss ja nicht mit so viel Pi pa po sein. Die einfachen Dinge sind manchmal so gut. Es geht ja um die Geste und Herzlichkeit. Der hat mir auch versprochen, dass der mir so ein Glas nächstes Mal mitbringt. So hält man sich doch die Kundschaft. Nicht so ein Zirkus wie der Norbert da veranstaltet hat.-
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-Ne versprich mir eins, geh da nicht hin. Wimmel den irgendwie ab. Wenn dir deine Gesundheit und deine Nerven lieb sind, dann schlag die Einladung ab.
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-Jetzt sei mir nicht böse, Renate. Aber ich muss langsam voran machen. Ich komm die Tage vielleicht mal vorbei. Ich muss eh nach Beuel. Dir noch einen schönen vierten Advent.-
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-Alles klar.-
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-Bis die Tage. Und gute Besserung.-

Und in genau diesen Minuten denkt Norbert darüber nach, dass das Motto für das diesjährige Silvestergalamenü Feuerwerk der Sinne heißen muss, während Beate eifrig im Internet nach Angeboten für ein langes Wochenende im Bayrischen Wald schaut. Leider ist der Einzelzimmeraufschlag nie zu unterschätzen. Dennoch.
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Samstag, 3. Dezember 2016

Ankündigung Weihnachtsgeschichte 2016





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24.12.2016- 12 Uhr
Galamenü Maison Krüger
http://knutpohl.blogspot.ie/
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Montag, 2. Mai 2016

Ich hab da mal was vorbereitet-Serie (1/7-Part 55)



Und wieder einmal mehr darf  ich mich hier an dieser Stelle nur als Kurator betiteln. Die eigentliche Arbeit, Fotografie und Kunst ist von zwei anderen Personen kreiert worden, die an dieser Stelle lieber ihre Identität gewahrt wissen wollen. Zwei Menschen die sich im Auftrag der Kunst sehen und die die Anonymität als das letzte Puzzlestück des Absoluten betrachten. Zwei Menschen die den kurzfristigen Ruhm bis zum äußersten verabscheuen. Und ich frage Sie, liebe Leser: Ist das nicht der sonst stets absente Perfektionismus, wenn die Kunst sich nicht mit ihrer Umgebung sondern nur mit ihr selber beschäftigt, in einer Welt der Beweihräucherung der Mittelmäßigkeit und zwanghafter Selbstdarsellung? Wie auch immer, ich habe hier die Ehre eine großartige Serie zu kuratieren, die versucht eine Harmonie zwischen Nahrung und Fotografie zu konstruieren, eine Brücke zwischen Kunst und Kapitalismus. Entscheiden sie selber ob diese primitiven Muster es geschafft haben.


Sonntag, 1. Mai 2016

Ein später Nachruf. Dennoch.

Wer sich nicht beschwert, bleibt ungehört.

D`r Bus kütt nitt.



Die Planung ist dann im Sand verlaufen. Bis zur letzten Minute warten und bangen, aber tief im Inneren wussten wir alle, dass es so enden wird. Wir wussten es. Wie so oft zuvor. Keine Überraschungen. Und schon gar nicht zur momentanen politischen Lage. Eigentlich zur ewigen politischen Lage. Ein Anruf an die Buszentrale. Die Plätze können sie liebend gerne an andere weiterverkaufen. Schönen Dank für die Reservierung. Tränen fließen.

Hiermit noch eine Danksagung an die holländische Botschaft für das nicht erteilte Visa
(nachdem die deutsche sich schon längst quer gestellt hat. Auch noch mal in diesem Sinne: Vielen lieben Dank).

Urlaub sagt sie. Familienzusammenführung meinen wir. Sie sagen nein und geben keinen Grund an. Aber im Hinterzimmer wird  das Wort Prostitution mit einer erschütternden Selbstverständlichkeit erwähnt.

Den Tisch für 12 gebucht. Du kannst anrufen, es werden 2 weniger.

Domführung zu zweit ist auch recht sinnlos, zumal ich es ja schon hinter mir hab.

Geisterzug wie üblich. Aber diesmal mehr in der zweiten Reihe. Das nächste Bier übersprungen und dem Apfelkorn gewidmet. Berentzen traditionell ausverkauft. Die günstigere Alternative dennoch genauso gut (???). Und an der Kasse vom Chantreflachmann angelächelt werden. Man weiß ja nie. Man weiß ja nie. Man weiß wirklich nie.

Polka, Polka, Polka
Vom Rhing bis an die Dnjepr.

Jetzt müssen wir allein die üblichen Sachen machen. Siebengebirgstour ist auch nicht mehr interessant. Die Eierlikörberliner waren auch mal besser. Gemischte Gefühle. Chantrelogik und Modelleisenbahnfieber (15 Minuten für 1€). Minion und Glamourgangster (fashionably late). Marienkäfer und Maus heute in zivil. Und dann noch Zivile in zivil. Es wurde dann kalt. Du hast dich so verändert (eigentlich nicht, in dir schlägt das Herzen eines rumänischen Mannes). Die Karnevalsfluchtwelle mit der Karnevalsimmigrationswelle kompensiert. Die Welt steht in Flammen.

Wir warten auf kommendes Jahr dann. Vielleicht ist alles ja anders. Wiedererwartend. Aber höchstwahrscheinlich nicht. Höchstwahrscheinlich nicht. Hoffnung stirbt zu letzt. Tränen werden fließen und im Hinterzimmer wird Prostitution gesagt, als wenn es keine Alternativen geben würde.

Wir weiten uns aus
Der Osten wird groß
Die Parole heißt
Rüber, nieder, los.
(Loikaemie: Wilder Osten)

Und dann sind zu allem Übel die beiden Luftballons noch weggeflogen. Ich hab es aber nicht mehr erwähnt.

Samstag, 30. April 2016

Ist alles okay hier? (30/30-Part 54)

Ist alles okay hier?
(Die sorgsam gewählte Betonung erwartet eine zufriedenstellende Antwort)


Der neue Boss ist da, nachdem der alte rausgeekelt wurde, oder sich selber rausgeekelt hat oder die Abfindungsbereitschaft einen Kompromiss gefunden hat oder was auch immer. Hundert geflüsterte Gerüchte und die Gewissheit, dass keines so wirklich stimmt. Aber was war das war. Ein neues Jahr ist ein guter Anfang für irgendwas. Die anfängliche Augenwischerei ist vorbei. Nach einem Monat kann man langsam das Gesicht hinter der Maske erahnen. Langsam wird geflucht und über nicht Anwesende hergezogen. Pläne werden ausgesprochen und doch nicht realisiert (nach wie vor), es wird ausgewichen und gut geredet und der Bereich Not in dem Wort Notlügen bis an ein neues Extrem getrieben. Über Stress klagen, aber meine Zeit mit Nichtigkeiten verplempern. Willkommen in der Zukunft. Nach oben ducken und nach unten treten ist das neue perfektionierte Motto.

Menschen die sich durch ihre Langzeitbeschäftigung glücklich (?) genug schätzen können Langzeitbeobachtungen zu betreiben, sind die Schöpfer all der Redewendungen, die wir bis zum Erbrechen gehört haben, die aber erst über die Jahre ihren Sinn bekommen können, wenn man selber, ohne es überhaupt zu bemerken, zu einem dieser Dinosaurier wird (ach wo sind die letzten 13 Jahre hin?)
:Den Teufel den du kennst, ist besser als der, den du nicht kennst.
:Vom Regen in die Traufe.
:Man gewinnt etwas und verliert etwas.

In der Hoffnung angebetet zu werden, ohne dass irgendjemand hinterfragt, wird gelächelt und laut geredet. Jetzt weiß ich auch was Mishima in ´Der Seemann, der die See verriet` meinte. In Wirklichkeit ist er ein schwacher Mann, der schwächste von allen. Das Lächeln eine Lüge. Die Angst ist alles was ich nun hinter der Maske sehe. Die Angst und das Heuchlerische. Entgegen seiner Vermutung ist die Ignoranz seine Schwäche.

-Ist alles okay hier?-
 (beinahe gestottert, wenn die Vorsicht nicht in der Stimme liegen würde) Aber er rollt geplant über mein aus moralischen Gründen nicht erwähntes Nein, welches ein Nein in einem Ja verpackt wird, aber deutlich als Nein (auf Grund der Situation) zu verstehen ist.. wie auch immer.. er rollt wie ein Panzer dadrüber mit irgendwelchen Nichtigkeiten oder schleicht genauso vorsichtig wieder in sein Büro zurück.
-Ich hab so viel zu tun.- Und auf der Druckerablage hat er den Ausdruck der Detailinformationen seines Urlaubs vergessen.

Das damalige Schreien unseres alten Bosses hat nun endlich den lange erhofften Charme bekommen. Und wir lachen heute, wie das Echo nur noch in den Räumen unserer Erinnerung schallt. Und irgendwann wird die Erinnerung durch andere Eindrücke vervollständigt. Und lachhafter und absurder.  Lachen, hat der Mann in Moby Dick gesagt, ist die einzige Antwort auf all den Wahnsinn in der Welt. Oder so ähnlich. Und der ganze Witz wird ein wenig komplexer, aber einfacher zu verstehen. Das sind die Folgen der Langzeitbeschäftigung (wenn wir es diesmal überstehen).

Mit einem Querverweis an den Titel des Suicidal Tendencies Lied:
How will I laugh tomorrow, if I even cant smile today.

MfG

Ihr untergebener Angestellter


Freitag, 29. April 2016

Donnerstag, 28. April 2016

Mittwoch, 27. April 2016

Dienstag, 26. April 2016

Ist alles okay hier? (26/30-Part 54)

-..hatten wir so oft im Haus.

Montag, 25. April 2016

Ist alles okay hier? (25/30-Part 54)


-Simpel und gut.

Sonntag, 24. April 2016

Ist alles okay hier? (24/30-Part 54)

Und es ist so einfach. (Betonung auf dem gesamten Wort einfach)

Samstag, 23. April 2016

Ist alles okay hier? (23/30-Part 54)

-Das ist wundervoll.

Freitag, 22. April 2016

Ist alles okay hier? (22/30-Part 54)

-Das ist sehr lecker.

Donnerstag, 21. April 2016

Ist alles okay hier? (21/30-Part 54)


-Das ist nicht schlecht.

Mittwoch, 20. April 2016

Ist alles okay hier? (20/30-Part 54)

-Das ist sehr, sehr lecker.

Dienstag, 19. April 2016

Ist alles okay hier? (19/30-Part 54)


-Das wird brilliant werden.

Montag, 18. April 2016

Ist alles okay hier? (18/30-Part 54)


-Ich wollte was mehr in die exotische Richtung gehen, als in die klassische.

Sonntag, 17. April 2016

Ist alles okay hier? (17/30-Part 54)


-Das Rezept hab ich von jemandem der Michelin gekocht hat.

Samstag, 16. April 2016

Ist alles okay hier? (16/30-Part 54)

-Ich hab Antibiotika bekommen.

Freitag, 15. April 2016

Ist alles okay hier? (15/30-Part 54)

-Das sollte dann so in Ordnung sein.

Donnerstag, 14. April 2016

Ist alles okay hier? (14/30-Part 54)

-Ok, das ist also ok.

Mittwoch, 13. April 2016

Dienstag, 12. April 2016

Ist alles okay hier? (12/30-Part 54)


-Ne ich war das nicht.

Montag, 11. April 2016

Ist alles okay hier? (11/30-Part 54)

-... aber wir haben unser Bestes getan.

Sonntag, 10. April 2016

Ist alles okay hier? (10/30-Part 54)

-So hoffentlich ist das jetzt alles in Ordnung.

Samstag, 9. April 2016

Freitag, 8. April 2016

Ist alles okay hier? (8/30-Part 54)

-Das ist Wahnsinn.

Donnerstag, 7. April 2016

Ist alles okay hier? (7/30-Part 54)


-Ich hab nichts gegen dich, aber... .

Mittwoch, 6. April 2016

Ist alles okay hier? (6/30-Part 54)


-Ne, ne, ich versteh.

Dienstag, 5. April 2016

Ist alles okay hier? (5/30-Part 54)

-Man muss fair sein und erst abwägen, bevor man eine Entscheidung trifft.

Montag, 4. April 2016

Ist alles okay hier? (4/30-Part 54)

-Er ist Multimillionär, aber er ist in Ordnung.

Sonntag, 3. April 2016

Ist alles okay hier? (3/30-Part 54)

-Nein, nein, das ist mir bewusst.

Samstag, 2. April 2016

Ist alles okay hier? (2/30-Part 54)

-Das ist gut. Das ist gut. Das ist perfekt.

Freitag, 1. April 2016

Ist alles okay hier? (1/30-Part 54)


Es wird ok sein, es ist nur eine Frage von...

ich wußte gar nicht dass das Johns Hobby ist...


Sonntag, 6. März 2016

Rumänien- ein Nachruf

Hier die komplette Dokumentation zur im Herbst absolvierten Rumänientour von Bloodway, Perihelion und Valborg.

Die rote Serie (7/7- Part 53)


Samstag, 5. März 2016

Freitag, 4. März 2016

Donnerstag, 3. März 2016

Mittwoch, 2. März 2016

Dienstag, 1. März 2016

Montag, 29. Februar 2016

Sonntag, 28. Februar 2016

Die rote Serie (Prolog)

Die Stadt auf ihren Knien. Innovation heißt nicht gleich Verbesserung. Das Verkehrschaos noch chaotischer. Der Heimweg dauert jetzt zwei Stunden. Commute-work. Commute-sleep. 2016, wir sind bereit.



Samstag, 27. Februar 2016

Samstag

...da wo Qualitätsanspruch, Geschmack, gute Laune und fröhliche Menschen aufeinandertreffen. Gleich wieder.

Montag, 22. Februar 2016

a blast from the past

Ehre dem, dem Ehre gebührt.

Sonntag, 21. Februar 2016

Samstag, 20. Februar 2016

Freitag, 19. Februar 2016

Donnerstag, 18. Februar 2016

Mittwoch, 17. Februar 2016

Dienstag, 16. Februar 2016

Montag, 15. Februar 2016

Hausarrest (1/7- Part 52)


...und nach dem halbwegs erfolgreichen Dezember (wenn man sich die kleinen Desaster gut reden und die unerwähnten Foppards ignorien kann) und dem Gefühl der Unsterblichkeit kam dann der Schüttelfrost, unerwartet, unverhofft, mit voller Kraft. Einfach eingeholt und ohne große Vorwarnung überrumpelt.  Mit Schüttelfrost am Grill und jeder Geruch hat nur Ekel herbeigeführt. Und ich hab mich geschämt zu fragen, ob ich nach Hause darf. Weil wir doch alle eingebleut bekommen haben, dass wir funktionieren müssen. Und wer es nicht tut, ist zu verachten. Bis der Boss mich von selber nach Hause geschickt hat.
-Soll ich dich nach Hause bringen?
-Ne passt schon.
Und ich fahr mit wackelndem Lenker nach Hause, über die Hauptstraße, Tunnelblick, die Welt ausblendend. Geradeaus. Direkt in den Pyjama und ins Bett. Es war noch immer fürchterlich kalt, aber der Schlaf hat die Kälte mit sich genommen. Und eine plötzliche Kraftlosigkeit hat mich erobert. Der Verlust jeglichen Appetits, die Unlust sich mit irgendwas zu befassen und auch nicht die Energie. Müde und erschöpft vom Dezember. Müde vom Reden und Angeredet werden. Von Fragen und Antworten und von Fragen ohne Antworten und von Antworten, die äußerst unbequem wurden und überhaupt. Die Reise hinter die Pforten des Schlafes, hinter die Pforten der Zeit und Wahrnehmung und weitere Details die nicht zu erwähnen sind. Und so habe ich die nächsten 36 Stunden damit verbracht nichts zu tun, sogar weniger als das. Das Radio angemacht, leiser Tüdel um mir vorzumachen, dass ich nicht alleine bin, oder dass ich Gesellschaft brauche, oder was auch immer. Und dann wieder ausgemacht, weil die Stimme genervt hat und die Musik zu dramatisch wurde. Und sich wieder dem Nichts gewidmet. Nach langem nochmal die Fotos gesehen, die an der Wand hängen und nachgedacht, über das was war und wie es heute ist und tiefer reingerutscht, oder sich reinzerren lassen, weil man für so was ja normalerweise Zeit braucht, die man nicht hat, die man mit staubsaugen verbringt, mit kochen, mit Müll runterbringen und der Furcht vor der Midlifecrisis und man dann im Endeffekt allem hinterherrennt, mit der Furcht sich irgendetwas wirklich zu widmen. 10 Jahre sind eine lange Zeit. Die Welt auf Arbeit dreht sich auch ohne mich weiter, wie ich jetzt sehe und nicht glauben konnte. Das kleine Zahnrad in dem kleinen Uhrwerk ist nicht nötig. Er sagte mal das jeder ersetzbar ist. Dann Bitteschön. Das Anfangsstadium der Krankheit ist nicht wünschenswert, aber die zweite Hälfte dafür umso besser, wenn man noch nicht fit ist zu arbeiten und nicht fit ist rauszugehen und auch nicht fit ist irgendeine Hausarbeit zu verrichten, aber die Schokoladen und Chips-Lust wiederkehrt und Limonade auch wieder schmeckt. Wenn Columbo dem Mörder wieder auf den Keks geht und er über seine Frau spricht und sein Hund im Auto bellt und man die Zeitungen von 2014 endlich mal in Ruhe durchlesen kann. Und man die CDs im Wechsler auch tatsächlich mal wechselt und die Welt da draußen so fremd und eigenartig erscheint, fast wie eine Art Zoo, an dem man sonst auch immer teilnimmt, ohne zu hinterfragen. Die vorbeifahrenden Autos, die im Stau stehenden Autos und die Verachtung die ich ihnen schenke, da sie sich gleichgültig ihrer primitiven Routine beugen und von ihr gebrochen werden, nur um die Maschine am Laufen zu halten. Und sich alle vorheucheln, dass es sein muss. Sie arbeiten um sich ein schönes Leben zu machen. Nur stellt sich mir die Frage: Wann? Zwischen Pendeln und Arbeiten, dem miserablen Mittagessen, welches sich jeder auf seine Art und Weise gut redet, dem Haus putzen, welches noch die nächsten 30 Jahre abgezahlt werden muss (Immobilien sind die beste Investition), und das ganze drumherum und dann auf der Couch eingeschlafen, wobei der Vorsatz dieses Jahr war mal besseren Geschlechtsverkehr zu haben. Und so huscht die Welt vor dem Fenster umher. Vom Sturm auf links gedrehte Schirme von Mumien gehalten. Und ich leg mich wieder auf die Couch, im Einklang mit dem Boykott. Alles schmeckt jetzt extrem, wenn die Geschmacksnerven sich wieder an ihr altes Umfeld gewöhnen. Und ich frag mich ob das alles so gut ist, stecke mir aber eine neue Praline (die noch von Weihnachten über sind) in den Mund und hüstel etwas vor mir her, um ein wenig glaubwürdiger zu wirken, auch wenn ich alleine bin.




Sonntag, 17. Januar 2016

2016 hat begonnen...

..zwar ohne mich, weil der Dezember mich noch gefangen hält, aber das steht auf einem anderen Blatt. Während   That Night  fleissig neue Videos zum gerade erschienen Rise Of The Patterns Album rausballert waren Valborg erneut in Rumänien, diesmal zu einem einzigen Gig in Bukarest und zu Aufnahmen, von denen man in der Zukunft noch hören wird. In dem Sinn.. es gibt noch Hoffnung..